NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Freitag im Nachmittagshandel ihre anfänglichen Verluste ausgeweitet. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Januar fiel bis zum späten Nachmittag auf 44,35 US-Dollar. Das waren 1,49 Dollar weniger als zum Handelsschluss am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI mit Lieferung im Dezember gab um 1,50 Dollar auf 43,16 Dollar nach.

Ein Rückgang der weltweit hohen Rohölförderung ist nicht in Sicht. Der Iran habe seine Fördermenge im Oktober auf den höchsten Stand seit der Aufhebung der Sanktionen angehoben, teilte die Organisation erdölexportierender Länder am Freitag in Wien mit. Die aktuelle Förderung liege auch höher als von der Opec erwartet. Zudem bewegt sich die Förderung Saudi-Arabiens auf Rekordniveau. Normalerweise reduziert Saudi-Arabien in dieser Jahreszeit die Fördermenge.

Nach Einschätzung von Rohstoffexperten der Commerzbank ist die hohe Fördermenge des Ölkartells und die massive Ausweitung der Ölproduktion in Russland verantwortlich für eine Überversorgung des Marktes.

Mittlerweile ist die Wahlentscheidung in den USA am Rohölmarkt etwas in den Hintergrund getreten. "Der Trump-Faktor ist vorüber", sagt Jonathan Barratt, Experte beim Finanzdienstleister Ayers Alliance Securities. "Jetzt geht es wieder um Angebot und Nachfrage."/jsl/jha/