Zürich (awp/sda) - Die Gefahr einer Blase auf dem Schweizer Immobilienmarkt ist weiterhin gross, hat Anfang Jahr aber leicht abgenommen. Die Gründe: Die Eigenheimpreise stagnierten im ersten Quartal nominal, gleichzeitig wurde das Wachstum der Haushaltsverschuldung gebremst.

Die ausstehenden Hypothekarkredite der Haushalte fielen im Vergleich zum Vorjahr mit 2,9% auf den tiefsten Stand der vergangenen 15 Jahre, wie die UBS am Mittwoch mitteilte. Die anhaltend schwache Einkommensentwicklung habe jedoch vorerst eine deutlichere Abnahme der Ungleichgewichte auf dem Wohnimmobilienmarkt verhindert.

Der UBS-Immobilienblasenindex sank im ersten Quartal 2016 auf 1,38 Indexpunkte von 1,41 Punkten im Vorquartal. Damit bleibt der Index weiterhin im Risikobereich - das ist die zweithöchste Gefahrenstufe des Index. Ab einem Wert von 2 würde die UBS von einer Blase sprechen. Das grösste Risiko einer Blase besteht am Genferseebogen, in der Region Zürich-Zug-Luzern sowie im Raum Lugano.

Wie die UBS-Ökonomen weiter festhalten, hätten rückläufige Mieten im Verlauf des ersten Quartals zu einem Anstieg des Kauf-Mietpreis-Verhältnisses geführt. Insbesondere die Mieten bei Neubauten gerieten deutlich unter Druck.

Hauptgrund dafür seien die immer tieferen Zinserwartungen. Diese führten einerseits zu einer geringeren Nachfrage nach Mietwohnungen, da der Kauf eines Eigenheims dank der tiefen Zinsen in den meisten Gemeinden der Schweiz günstiger sei als die Miete.

Andererseits verführe der Anlagenotstand Investoren zu anhaltend hoher Bautätigkeit auf dem Mietwohnungsmarkt. Da zusätzlich die Nettomigration 2016 laut Mitteilung je nach Sprachregion um 15 bis 25 Prozent tiefer ausfallen dürfte als im Vorjahr, dürften die Leerstände in allen Landesteilen weiter steigen und die Mieten bei Neubauten weiter sinken.

cp