Zürich (awp) - Am Schweizer Aktienmarkt zeichnet sich am Donnerstag erneut ein ruhiger Handel ab. Der Leitindex SMI wird vorbörslich kaum verändert gesehen, nachdem es schon am Vortag nur wenig Bewegung gegeben hatte. Die Teileinigung im Handelsstreit bot laut Händlern und Analysten keine grösseren Überraschungen.

Euphorie sei daher fehl am Platz. So erinnert ein Ökonom daran, dass die Zollbelastung mit dem Deal zwar leicht abnehme, aber noch immer ein Mehrfaches des Wertes von vor dem Handelsstreit betrage. "Der von Donald Trump gepriesene grosse Deal entpuppt sich bei genauer Betrachtung als Mini-Abkommen", kommentiert auch der Chefökonom der VP Bank. Und mit raschen Ergebnissen der Phase-2-Verhandlungen und somit Treibern für steigende Börsen sei nicht zu rechnen.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI steht um 8.20 Uhr 0,07 Prozent höher bei 10'677,71 Punkten. 18 der 20 SMI-Titel ziehen an.

Abgesehen vom Handelsstreit richtet sich das Interesse der Investoren nun auf die anlaufenden Berichtsaison. Mit Geberit und der Partners Group haben am Berichtstag zwei Blue-Chips-Unternehmen erste Zahlen vorgelegt. Und diese kommen unterschiedlich gut an: Geberit erleiden vorbörslich mit -1,7 Prozent die grössten Verluste im SLI, Partners Group mit +1,3 Prozent die grössten Gewinne.

Bei Geberit wird die Umsatzentwicklung im Schlussquartal als leise Enttäuschung gesehen. Somit habe das Unternehmen die Wachstumsziele das dritte Jahr in Folge verfehlt, kommentiert etwa der Analyst von Vontobel. Bei der Partners Group hingegen kamen die "Assets unter Management" leicht über den Konsenserwartungen zu liegen.

Abgesehen davon fallen nur noch AMS (+0,6%) und Swatch (-0,2%) auf. Alle anderen SLI-Papiere legen grossomodo im Rahmen des Gesamtmarktes zu. Zu Swatch gibt es eine neue Einschätzung der Deutschen Bank. Darin heisst es, der Konzern sei zuletzt mit seiner strategischen Aufstellung nicht gerade den günstigsten Einflüssen ausgesetzt gewesen.

Am breiten Markt fallen vor allem Inficon (-3,9%) auf. Der Sensorenhersteller aus dem Rheintal hat am Vorabend erste Zahlen für 2019 vorgelegt, und die Analysten von Berenberg nahmen darauf bereits ihre Kaufempfehlung zurück.

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