Zürich (awp) - Zum Start in die neue Woche dürften es die Investoren an der Schweizer Börse erst einmal ruhig angehen lassen. Nachdem der Leitindex SMI die Vorwoche mit einem klaren Plus von 1,7 Prozent beendet hatte, deuten die aktuellen vorbörslichen Indikationen auf eine knapp tiefere Eröffnung hin. Die Vorgaben sind dabei eher uneinheitlich. Die Wall Street hatte sich am Freitag nahezu unverändert aus dem Handel verabschiedet. In Asien ziehen die meisten Börsen an. Der japanische Nikkei hat kurzzeitig gar ein 33-Jahreshoch markiert, notiert aktuell aber knapp im Plus.

Dass sich die Märkte zuletzt wieder klar erholt haben, liegt auch daran, dass die Investoren das Risiko einer weiteren Zinserhöhung durch die US-Notenbank im Dezember oder im nächsten Jahr nahezu ausgepreist haben. Vielmehr gehen sie von einer 30-prozentigen Wahrscheinlichkeit einer Lockerung ab März aus. Während der Wochenauftakt auf Datenseite ruhig ist, dürften die europäischen Einkaufsmanagerindizes im Wochenverlauf bewegen. Denn auch bei ihnen könnte laut Händler jeder Hinweis auf Schwäche zu weiteren Wetten auf eine baldige Zinssenkung durch die EZB führen. Hier gehen die Märkte von einer 70-prozentigen Wahrscheinlichkeit aus, dass die EZB die Geldpolitik bereits im April lockern wird.

Der von der Bank Julius Bär berechnete vorbörsliche SMI verliert gegen 08.20 Uhr 0,14 Prozent auf 10'722,20 Punkte. Alle 20 SMI-Werte werden zwischen 0,1 (Swisscom) und 0,2 Prozent (ABB) tiefer indiziert.

Für den weiteren Wochenverlauf gehen Händler vor allem in der zweiten Hälfte von einem ausgedünnten Handel aus, da die US-Börsen wegen der Thanksgiving-Feiertage zeitweise geschlossen sind. Gleichzeitig werden die Verkäufe am "Black Friday" den Puls der konsumorientierten US-Wirtschaft testen, heisst es in einem Kommentar.

Im Fokus steht am Morgen aber zunächst die Privatbank Julius Bär (-3,4%). Sie rechnet im laufenden Jahr mit einem tieferen Gewinn als im Vorjahr, nachdem sie im November die Rückstellungen für Kredite erhöhen musste. Um welche Kundenbeziehungen es dabei geht, sagt die Privatbank nicht. Derweil sind die verwalteten Vermögen in den Monaten Juli bis Oktober zurückgegangen.

Klar negativ reagieren auch AMS Osram (-3,2%) auf die Details zur geplanten Bezugsrechtsemission. Konkret sollen 724 Millionen nennwertlose Stammaktien mit vollem Dividendenrecht zu einem Bezugspreis von 1,07 Franken ausgeben werden. Das entspreche einem erwarteten Bruttoerlös von ungefähr 775 Millionen Franken. Für vier Aktien können 11 neue Anteile erworben werden.

Basilea (+1,6%) stemmen sich einsam gegen den insgesamt schwächeren Trend. Das Biopharmaunternehmen hat vom Lizenzpartner Pfizer eine weitere Meilensteinzahlung erhalten.

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