Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt dürfte den vorbörslichen Indikationen zufolge mit geringen Abgaben in den Handel am Donnerstag starten. Am Mittwoch hatten die Kurse nach den zuvor erreichten Rekordständen spürbar nachgegeben. Händler sprachen trotz des weiter positiven Konjunkturumfeldes von Gewinnmitnahmen. Die Vorgaben fallen verhalten aus. Während sich die US-Märkte nach Handelsschluss in Europa nur geringfügig verbesserten zeigen die Märkte in Asien zumeist nach unten.

Am Vortag hatten zudem Bedenken um die Nachfrage nach US-Anleihen aus China für Abwärtsdruck gesorgt. Die Meldungen, wonach die Volksrepublik weniger oder gar keine US-Staatsanleihen mehr kaufen könnte wurden von der Regierung inzwischen dementiert. Die zitierte Quelle irre sich oder es handele sich um "Fake News", teilte das staatliche Devisenamt mit. Ein weiterer Faktor, der derzeit an den Märkten für Bewegung sorgt ist der Ölpreisanstieg. Hier hatte am Vortag der Bericht zu den US-Lagerbeständen trotz stärker als erwartet gefallener Bestände nicht für weiteren Auftrieb gesorgt.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI steht um 08.20 Uhr 0,04% tiefer bei 9'520,86 Punkten.

Die Luxusgüteraktien belasten den Gesamtmarkt. Richemont (-0,2%) hat den Gruppenumsatz im dritten Quartal nur leicht gesteigert. In Lokalwährungen wurde ein Plus von 7% ausgewiesen, was in ersten Analystenkommentaren positiv gewertet wird. Insbesondere das Geschäft in Asien und die Schmucksparte entwickelten sich positiv. Uhrenhersteller Swatch (-1,0%) gibt demgegenüber vorbörslich nach.

Nestlé (-0,5%) werden von einer Herabstufung durch die UBS gedrückt. Das Rating wird auf "Neutral" von "Buy" und das Kursziel auf 88 von 92 CHF zurückgenommen. Nach dem jüngsten Anstieg seien die Titel angemessen bewertet, heisst es. Die Wachstumsbeschleunigung werde wohl länger dauern als gedacht und eine erhebliche Erhöhungen der EPS-Konsensschätzungen seien unwahrscheinlich, ausser es gebe wesentliche Portfolio-Änderungen.

Die übrigen Schwergewichte Roche und Novartis legen ebenso wie der Grossteil der übrigen vorbörslich gestellten Kurse um 0,1% zu.

Die Aktien des Vermögensverwalters Partners Group (vorbörslich +1,6%) zeigen sich nach der Zahlenvorlage als grösster Gewinner unter den SMI/SLI-Titeln. Die Analystenerwartungen wurde mit dem Wachstum des verwalteten Vermögens klar übertroffen. Auch das neue Jahr habe mit einer soliden Nachfrage begonnen.

Sonova (-0,7%) scheinen an die deutlichen Abgaben des Vortages anzuknüpfen. In einer Marktbewertung hatte sich Bernstein positiv zur Entwicklung im US-Hörgerätemarkt im Schlussmonat 2017 geäussert. Der Marktanteil von Sonova im wichtigen Veteranen-Markt wird jedoch sowohl gegenüber dem Vormonat, als auch dem Vorjahr tiefer gesehen.

Etwas deutlicher als der Durchschnitt legen Credit Suisse (+0,4%) zu. Banken und Versicherer hatten am Vortag von den Spekulationen um die chinesischen US-Anleihekäufen profitiert. Ein festeres Zinsumfeld würde diese Sektoren stützen, hiess es im Handel.

Gegen Clariant (+0,5%) hat die SIX eine Untersuchung rund um die Bekanntgabe der Huntsman-Fusion wegen Verstoss gegen die Ad hoc-Publizität begonnen.

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