Zürich (awp) - Die Schweizer Börse wird zu Wochenbeginn schwächer erwartet. Die Angst vor einer Eskalation der politischen Spannungen zwischen den USA und Iran, die nach der Tötung des iranischen Generals Ghassem Soleimani in Bagdad massiv zugenommen haben, hat an den Börsen in Fernost für nachgebende Kurse gesorgt. Dies lasse die Risikoaversion an den Finanzmärkten schon wieder ansteigen, heisst es am Markt. Dass sich die Schweizer Börse wegen ihrer defensiven Schwergewichte ein wenig vom Trend im Ausland abkoppeln könne, glauben Händler nicht. "Vielleicht schlagen wir uns etwas besser. Aber ganz entziehen werden wir uns den negativen Vorgaben kaum." Bisher profitierten vor allem der Goldpreis und der Frankenkurs von der höheren Verunsicherung am Markt.

Im Laufe der Woche stehen zahlreiche wichtige Konjunkturzahlen aus Europa und den USA an. Dabei dürften die Einkaufsmanagerindizes für den Dienstleistungssektor und die US-Arbeitsmarktdaten im Mittelpunkt stehen. Die jüngsten Einkaufsmanagerindizes für das Gewerbe wiesen meist auf eine Stabilisierung der Lage hin, heisst es weiter.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI steht gegen 8.15 Uhr 0,28 Prozent tiefer bei 10'670,02 Punkten. Am vergangenen Freitag, der ersten Sitzung 2020, hatte der Leitindex um 0,78 Prozent zugelegt. Im Vorjahr hatte der Leitindex gar gut 26 Prozent gewonnen.

Sämtliche SMI-Werte werden vorbörslich tiefer indiziert. Die Kursabschläge belaufen sich auf -0,18 Prozent (bei SGS) bis -0,38 Prozent bei Credit Suisse.

Die Papiere der als wenig krisenanfällig und konjunkturresistent geltenden Pharmariesen Novartis (-0,3%) und Roche (-0,2%) sowie des Lebensmittelmultis Nestlé (0,2%) werden in etwa im Ausmass des Gesamtmarktes tiefer indiziert.

Im breiteren Markt fallen Stadler Rail (+0,1%) positiv auf. Das Zugunternehmen hat in Deutschland einen Grossauftrag in der Höhe von 62 Millionen Euro an Land gezogen.

Sonova werden um 0,2 Prozent auf 222,44 Franken höher gestellt. JPMorgan hat die Empfehlung für den Hörgerätehersteller auf "Overweight" von "Neutral" hochgehoben. Das Kursziel beträgt 236 Franken.

Die Aktien von Barry Callebaut (-1,4%) werden ex-Dividende gehandelt.

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