Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt steuert am Dienstag gemäss den vorbörslichen Notierungen auf eine leicht schwächere Eröffnung zu. Die Veränderungen der vorbörslich gehandelten Titel sind zwar mehrheitlich gering, aber eben fast durchs Band negativ. Der Schwung des Vortages mit einem Plus des SMI von über 1% dürfte sich damit nicht fortsetzen. Die Vorgaben der Wallstreet sind positiv, allerdings war der Handel am Vortag verkürzt. Und für heute sind aus den USA keine Impulse zu erwarten, da dort die Börsen wegen des Nationalfeiertags geschlossen bleiben. Für die Musik sorgen Clariant, wo ein neuer Investor aufgetreten ist, welche die Fusion mit Huntsman verhindern will.

Für den SMI dürfte weiterhin die Eroberung, bzw. die Verteidigung der Marke bei 9'000 Punkten im Vordergrund stehen. Im Bereich von plus/minus 100 Punkten um diesen Wert bewegt er sich schon seit Anfang Mai. In einem Kommentar der Credit Suisse wird darauf verwiesen, dass der SMI nicht-dividendenberichtigt im ersten Halbjahr um rund 13% zugelegt habe, mehr als der globale Benchmark. Sie behält deshalb ihre positive Einschätzung gegenüber Schweizer Aktien bei, auch wenn die Bewertungen nicht mehr so attraktiv seien, wie zu Jahresbeginn. Die hiesigen Aktien seien aber im Fall von Marktverwerfungen wegen Wachstums-Sorgen bezüglich der Weltwirtschaft besser gegen unten abgesichert als andere Märkte.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete Swiss Market Index (SMI) notiert um 08.30 Uhr 0,21% tiefer bei 8'991,22 Punkten.

Im Fokus stehen am Berichtstag Clariant, welche vorbörslich ein Plus von 1,7% aufweisen. Der Chemiekonzern bekommt bei dem geplanten Zusammenschluss mit dem US-Konkurrenten Huntsman Gegenwind von Investorenseite. Das US-Familienunternehmen Standard Industries sowie der als aktivistisch geltende Hedgefonds Corvex Management wollen die Fusion verhindern. Gemäss einem Sprecher haben Corvex und Standard Industries, respektive die gemeinsame Tochtergesellschaft White Tale, ihren Anteil an Clariant auf zuletzt 7,2% aufgebaut. Ein weiterer Ausbau der Beteiligung sei zudem nicht ausgeschlossen, hiess es. Zuletzt an die Schweizer Börse gemeldet wurde ein Anteil von 5,13%.

Alle übrigen gehandelten Titel bis auf Panalpina (+0,1%) und Bâloise (-1,1%) fallen im Bereich von 0,1% zurück. Bâloise leiden unter einer Rückstufung durch HSBC auf "Reduce" anlässlich einer Studie zu den Versicherungen. Die Aktie habe sich zuletzt besser als der Sektordurchschnitt entwickelt und es gebe auf dem aktuellen Bewertungsniveau eher Abwärtsrisiken, hiess es dazu.

Für die Aktien der Credit Suisse hat zudem die Société Générale das Rating auf "Hold" von "Sell" angehoben. Mit der neuen, Ende April bekannt gegebenen, Strategie adressiere die Grossbank die Sorgen der Märkte, lautet ein Teil der Begründung.

Im breiten Markt stehen Dormakaba nach einer Akquisition oder auch Cham Paper nach Finanzzahlen zum ersten Semester etwas unter Beobachtung. Der Milchverarbeiter Hochdorf hat zudem eine Neuausrichtung seines deutschen Werkes Uckermärker Milch bekanntgegeben.

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