Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt zeigt sich am Montag vor dem offiziellen Handelsbeginn freundlich und dürfte damit an die starke Kursentwicklung der Vorwoche anknüpfen. Die US-Börsen waren am vergangenen Freitag nach dem recht positiven US-Arbeitsmarktbericht weiter vorgerückt. Dabei verfehlte der Leitindex Dow Jones im Tagesverlauf die Rekordmarke von 20'000 Zählern nur um weniger als einen Punkt. Nach dem "Trump-Rally" werden mittlerweile allerdings immer mehr Stimmen laut, die bereits Übertreibungen sehen und vor Rückschlägen warnen. Die Signale aus Asien sind uneinheitlich. Die Börse in Tokio blieb zu Wochenbeginn feiertagsbedingt geschlossen.

Diese Woche läuft die Berichtssaison an mit entsprechenden Impulsen für die Aktienmärkte. Hierzulande wird Sika am Dienstag mit dem Umsatzausweis für das vergangene Geschäftsjahr den Reigen eröffnen. Makroseitig stehen für den Berichtstag kaum Daten auf dem Programm.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete Swiss Market Index (SMI) notiert gegen 08.20 Uhr 0,32% höher bei 8'444,26 Punkten.

Getragen werden die Aufschläge insbesondere von den schwergewichtigen Roche Bons, die mit +1,1% die mit Abstand stärksten Avancen unter den Blue Chips zeigen. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat für das Immun-Therapeutikum Tecentriq der Basler eine beschleunigte Zulassungsprüfung für die Behandlung einer weiteren Form von fortgeschrittenem Blasenkrebs gewährt. Geprüft wird nun die Zulassung für die Erstlinien-Therapie.

Ausgeprägtere Kursgewinne sind auch in den Aktien der beiden Uhrenhersteller Swatch und Richemont (je +0,7%) zu sehen. Jean-Claude Biver, Chef der Uhrenmarken Tag Heuer, Hublot und Zenith des Luxusgüterkonzerns LVMH, zeigte sich in der Wochenendpresse optimistisch für die Entwicklung der Branche im Jahr 2017. "Ich bin überzeugt, dass das neue Jahr unserer Industrie Wachstum bringen wird", wird er in der "Schweiz am Sonntag" zitiert.

Im Blick stehen auch Galenica (kein Kurs gestellt), nachdem der langjährige Hauptaktionär Sprint die Beteiligung an der Berner Gesundheitsgruppe vollständig abgebaut hat. Die Papiere wurden laut Unternehmensangaben breit unter langfristig orientierten Investoren platziert.

Die beiden Grossbankenwerte CS und UBS, die in der ersten Jahreswoche um rund 9% bzw. 7% hochgeschossen waren, zeigen sich im vorbörslichen Geschäft mit je +0,2% unauffällig. News liegen zu beiden Instituten vor. Die "Finanz und Wirtschaft" hat von einer CS-internen Quelle erfahren, dass die Bank Kundengelder im Segment der externen Vermögensverwalter verliert. Sie werde in diesem Segment im vierten Quartal Geldabflüsse ausweisen müssen, heisst es. Die UBS will laut "Wall Street Journal" den Anteil an ihrem Joint Venture im Bereich Investmentbanking in China auf die maximal zulässigen 49% erhöhen.

Am breiten Markt stehen einmal mehr Meyer Burger im Blick. Der Anlagenbauer für die Solarindustrie meldete zwei Aufträge von bestehenden Kunden aus Asien im Volumen von über 20 Mio CHF. Für Bewegung könnte auch eine positive Analystenstudie sorgen. Einem Händler zufolge, hat die Citigroup eine Kaufempfehlung für Meyer Burger ausgesprochen.

Der Technologiekonzern Ascom setzt sich gegen einen Zeitungsartikel zur Wehr, wonach es technische Probleme mit dem drahtlosen Alarm- und Kommunikationssystem Myco in einem schwedischen Krankenhaus gegeben habe. Ascom sehe aufgrund der vorhandenen Informationen keinen Zusammenhang zwischen Ascom Myco und einem besonders erwähnten Zwischenfall mit Todesfolge, teilte das Unternehmen am Freitagabend mit. Als Folge der News waren die Aktien am letzten Donnerstag eingeknickt.

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