Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt hat sich auch am Dienstag auf Konsolidierungskurs befunden. Marktteilnehmer sprachen von einer Verschnaufpause, die nach dem Erreichen eines neuen Jahreshochs bereits am Montag eingesetzt habe. Dies scheine nach den jüngsten Gewinnen nicht unangebracht, hiess es dazu in Börsenkreisen. Zumal die erste grosse Welle an Halbjahresergebnissen hierzulande erst für den Donnerstag angesetzt sei.

Die US-Börsen dagegen verzeichneten einen soliden Start. Als Grund wurde der sogenannte "Trump-Trade" genannt. Demnach komme es bei den Anlegern in New York besser an, dass die Chancen für eine Wiederwahl von Donald Trump nach dem Attentat wohl gestiegen sind. Am Nachmittag publizierte Konjunkturdaten aus den USA sandten derweil uneinheitliche Signale aus. Während die viel beachteten Einzelhandelsumsätze für Juni etwas über den Erwartungen ausgefallen sind, sind die Import- und Exportpreise für den gleichen Monat stärker gestiegen als erwartet.

Der Leitindex SMI schloss 0,15 Prozent tiefer bei 12'260,93 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, verlor 0,07 Prozent auf 1984,07 Zähler. Und der breite SPI sank um 0,05 Prozent auf 16'283,02 Punkte. Im SLI hielten sich Gewinner und Verlierer etwa die Waage.

Nach Zahlen standen Richemont im Fokus, die Papiere des Luxusgüterkonzerns zogen um 1,0 Prozent an. Sie erholten sich damit vom Kurseinbruch des Vortages, die sie im Schlepptau der schwachen Geschäftszahlen von Swatch erlitten hatten. Auch Richemont litt unter der Nachfrageschwäche in Fernost, der Rückgang wurde aber von anderen Marktregionen aufgefangen.

Swatch (-0,2%) schlossen erneut im Minus, aber nur noch geringfügig. Nach zahlreichen kritischen Kommentaren zu den Zahlen vom Montag stabilisierten sich die Titel nach dem Einbruch um beinahe 10 Prozent zumindest. Zuletzt wurde bekannt, dass die Familie Hayek nach dem gestrigen Kurseinbruch Namenaktien für mehr als 20 Millionen Franken gekauft hat.

Um 1,4 Prozent nach unten ging es mit den Aktien des Rückversicherers Swiss Re. Eine Gewinnwarnung des französischen Mitbewerbers Scor hatte die Anleger verschreckt. Der Aktienkurs der Franzosen brach in der Spitze um fast 30 Prozent ein. Tiefer schlossen auch Zurich Insurance (-0,9%).

Deutlich nach unten ging es auch mit den Medtechaktien Straumann (-1,5%) und Alcon (-0,4%) sowie mit Logitech (-0,7%) und Nestlé (-0,6%).

UBS gingen unverändert aus dem Handel. Die im Tagesverlauf publizierten Geschäftsausweise der Bank of America und Morgan Stanley bewegten den Valor in der Summe nicht. Partners Group büssten dagegen 1,1 Prozent ein.

Im Vorfeld der Ergebnispublikation gingen Novartis 0,2 Prozent tiefer um. Ebenfalls am Donnerstag werden ABB (unv.) und VAT (+1,7%) die Zahlen zum ersten Halbjahr 2024 vorlegen.

Die GS von Roche, welche nach der starken Vorwoche auch am Montag geglänzt hatten, schlossen am Dienstag nur noch 0,1 Prozent fester.

Im breiten Markt fielen DKSH mit einem Kursplus von 8,0 Prozent auf. Während der Umsatz im ersten Semester mehr oder weniger den Erwartungen entsprochen hat, lagen die Gewinnziffern klar darüber. Das Unternehmen habe sich gut geschlagen, resümierten Analysten.

Auch die Aktien der Jungfraubahn (+2,2% auf 201 Fr.) legten zu, gestützt von einer Erstabdeckung durch Baader Helvea mit "Buy". Das Kursziel von 300 Franken signalisiert noch viel Potential.

Für Baloise (-1,5% auf 156 Fr.) ging es hingegen nach unten. Grund dürfte laut Händlern eine Ratinganpassung von Kepler Cheuvreux gewesen sein, welche den Erstversicherer neu mit 'Reduce' nach 'Hold' und mit Kursziel 148 Franken einstufen.

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