Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt kann das Plus zum Mittag des ersten Handelstages des Jahres halten. Der SMI war mit kräftigen Aufschlägen gestartet und überwand zeitweise die Marke von 8'300 Punkten. Der Leitindex holt damit die positive Bewegung von anderen europäischen Börsenplätzen am Vortag nach. Stark zeigen sich insbesondere die zuletzt schwächeren Finanzwerte. Der Anlagedruck halte weiter an, kommentiert ein Händler. Einigen Akteuren am Markt liefen die Kurse jetzt auch im neuen Jahr schon wieder davon.

Von Unternehmensseite sind News Mangelware. Positive Impulsen lieferte am Morgen die chinesische Industrieproduktion. Der Caixin/Markit-Einkaufsmanagerindex wies im Dezember überraschend einen Anstieg auf. Am Morgen hat der Schweizer PMI mit einem leichten Rückgang um 0,6 Punkten einen Wert am oberen Ende der Erwartungen ausgewiesen. Positiv dürften insbesondere die vollen Auftragsbücher der Unternehmen gewertet werden. Daten zu den Konsumentenpreisen aus Deutschland und Frankreich bewegten kaum. Der Ölpreis für WTI erreichte mit mehr als 55 USD pro Barrel den höchsten Stand seit rund eineinhalb Jahren. In den USA werden am Nachmittag der Markit PMI und der ISM-Index Verarbeitendes Gewerbe veröffentlicht.

Der Swiss Market Index (SMI) gewinnt gegen 12.00 Uhr um 0,79% auf 8'284,99 Punkte hinzu (bisheriges Tageshoch 8'317). Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, steigt um 1,14% auf 1'312,47 Zähler, während der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,83% auf 9'039,01 Punkte zulegt. Von den 30 wichtigsten Titeln notieren 26 im Plus und nur vier im Minus.

Das grösste Plus weisen bei den Blue Chips die Bankenwerte auf, die in der Vorwoche noch auf den Verkaufszetteln standen. Die Aktien der beiden Grossbanken Credit Suisse (+4,8%) und UBS (+3,8%) führen die Gewinnerliste klar an und auch Julius Bär gewinnen mit +3,6% deutlich hinzu. Auch europaweit liegen die Banken klar im Plus. Hier hatten bereits am Vortag gute Konjunkturdaten aus Italien für Auftrieb gesorgt. Zudem verzögert sich die geplante weltweite Reform der Banken-Kapitalregeln. Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich hat ein Treffen der Chefs der Notenbanken und Bankaufsichtsbehörden verschoben.

Auch die Assekuranzen Swiss Life (+2,3%), Bâloise (+1,5%) Zurich (+1,3%) und Swiss Re (+1,1%) legen zu. In einem Marktkommentar von Baader Helvea wird auf die erwartete Verlangsamung bei den Preisrückgängen im neuen Jahr bei den Rückversicherungen verwiesen. Der Bereich Erstversicherer biete trotzdem derzeit bessere Aussichten.

Die Papiere von Syngenta legen um 1,6% zu. Auch Galenica (+1,5%) oder Lonza (+1,2%) steigen kräftiger. Bei den Uhrenwerten Richemont (+0,4%) und Swatch (+0,5%) haben sich die anfänglich klareren Gewinne nach den positiven China-Konjunkturdaten wieder abgeschwächt.

SGS (+0,9%) hat das Aktienrückkaufprogramm abgeschlossen und will Aktien im Wert von 360,6 Mio CHF vernichten. In Marokko hat der Warenprüfkonzern zugekauft und das Analyse-Unternehmen LCA mit einem Jahresumsatz von rund 0,7 Mio CHF übernommen.

Die Schwergewichte Roche (+1,1%) und Novartis (+1,1%) geben dem SMI Stütze. Demgegenüber gehören Nestlé mit -0,7% zu den grössten Verlierern. Hier hat zum Jahreswechsel Ulf Mark Schneider das Ruder von CEO Paul Bulcke übernommen. Auch Swisscom (-0,7%), Aryzta (-0,5%) und Givaudan (-0,4%) geben nachrichtenlos ab.

Am breiten Markt zeigen Valartis (+5,9%), BB Biotech (+4,9%), Dottikon und Meyer Burger (je +4,4%) grössere Aufschläge, die grössten Verlierer sind Gottex (-6,5%), Airesis (-5,0%) und Wisekey (-3,8%).

Oerlikon hat (+3,5%) noch kurz vor Ende des Jahres die Akquisition der deutschen citim vollzogen. Auch Barry Callebaut (-1,0%) hat die im vergangenen September angekündigte Übernahme der Schokoladenfabrik von Mondelez International im belgischen Halle abgeschlossen.

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