Zürich (awp) - Die Schweizer Aktienbörse tendiert im frühen Geschäft am Donnerstag per Saldo wenig verändert. Die Stimmung der Anleger schwanke zwischen Zinssorgen und der Freude über das gute Abschneiden des Chipkonzerns Nvidia im ersten Quartal, heisst es am Markt. Die US-Notenbank Fed hat am Vorabend ein Festhalten an den hohen Zinsen signalisiert und eine baldige Senkung erst einmal nicht in Aussicht gestellt. Einige Vertreter des Fed zeigten sogar die Bereitschaft, die Geldpolitik - falls nötig - weiter zu straffen. Nachdem zuletzt wieder aufgefrischte Zinssenkungshoffnungen die Kurse beflügelt hatten, dämpfe dies die Euphorie.

Dagegen stimme das am Vorabend nach US-Börsenschluss von Nvidia veröffentlichte Ergebnisse die Anleger zuversichtlich. Der KI-Vorzeigekonzern habe sowohl mit den Ergebnissen als auch mit dem Ausblick die hohen Erwartungen übertroffen, heisst es. Der Aktienkurs stieg im nachbörslichen US-Handel erstmals über die Marke von 1000 Dollar.

Der Leitindex SMI notiert um 09.15 Uhr um 0,01 Prozent höher bei 11'960,00 Punkten. Der 30 Titel umfassende SLI gewinnt 0,10 Prozent auf 1955,26 und der breit gefasste SPI 0,01 Prozent auf 15'964,09 Zähler. Im SLI stehen sich elf Verlierer und 19 Gewinner gegenüber.

Belastet wird der SMI vom Schwergewicht Nestlé (-1,3%). Händler verweisen darauf, dass JPMorgan das Rating für den Nahrungsmittelwert auf "Neutral" von "Overweight" und das Kursziel auf 105 von 115 Franken reduziert hat. Dem wirken die anziehenden Novartis (+0,3%) und Roche GS (+0,3%) etwas entgegen.

Schwächer sind Julius Bär (-0,7%), wobei sich die starken Anfangsverluste schnell deutlich reduzierten. Es sei enttäuschend, dass die Vermögensverwaltungsbank in den ersten vier Monaten 2024 weniger Neugelder anziehen konnte, heisst es am Markt. Dagegen legten die verwalteten Vermögen unterstützt von einem schwächeren Franken deutlich zu. Zudem verdiente die Bank auf den verwalteten Vermögen auch wieder mehr als noch im zweiten Semester 2023.

Lindt & Sprüngli PS (-0,7%) litten wohl im Sog von Nestlé ein wenig, meinte ein Händler.

Auf der anderen Seit sind Technologiewerte wie VAT (+2,4%), Logitech (+0,7%), Comet (+2,2%) oder Inficon (+0,7%) gefragt. Grund dafür dürfte das Nvidia-Ergebnis sein, heisst es am Markt.

Die Papiere von Galenica (+0,5%) werden nach den Quartalszahlen höher gestellt. Die Apothekengruppe hat erstmals Umsatzzahlen für die Periode von Januar bis April veröffentlicht. Demnach hat das Unternehmen die Verkäufe um 5 Prozent auf 1,26 Milliarden Franken gesteigert. Die Papiere des Mitbewerbers DocMorris legen 1,9 Prozent zu.

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