Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt ist mit einem Minus in den Donnerstagshandel gestartet. Der Leitindex SMI knüpft damit an die Abgaben des Vortages an und entfernt sich somit weiter vom erst am selben Tag erreichten Jahreshoch von 9'361 Punkten. Die Vorgaben aus Asien waren negativ ausgefallen, sowohl Hang Seng als auch Shanghai Composite mussten Rückschläge hinnehmen. Währenddessen blieb die Börse in Tokio aufgrund eines Feiertages geschlossen.

Am heutigen Tag leiden die Börsen ausserdem sowohl in der Schweiz als auch in Deutschland weiter darunter, dass Euro und Franken nach den Aussagen im Protokoll der US-Notenbank Fed gegenüber dem US-Dollar an Stärke gewinnen. Trotzdem wird für den heutigen Tag aber grundsätzlich mit einem eher ruhigen Handel gerechnet. Aus den USA wird es keine weiteren Impulse geben, da an den dortigen Märkte wegen Thanksgiving nicht gehandelt wird.

Der Swiss Market Index (SMI) verliert bis um 09.30 Uhr 0,24% auf 9'269,46 Punkte. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) gibt um 0,22% auf 1'490,44 Zähler nach und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,24% auf 10'625,13 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln notieren 23 im Minus, sechs im Plus und einer (Kühne+Nagel) unverändert.

Am stärksten bei den Blue Chips geben im frühen Handel erneut die Valoren von Sonova (-1,0%) nach einer Herunterstufung am Vortag durch die Commerzbank nach. Händler hatten von Umschichtungen in Richtung der Aktien von GN Store Nord, dem Mutterhaus des Rivalen GN Resound, berichtet.

Negativ notieren auch die drei defensiven Schwergewichte Novartis (-0,7%), Roche GS (-0,3%) und Nestlé (-0,1%). Bei Roche scheint die Luft nun etwas draussen zu sein, nachdem sie noch am Vortag weitere Kursgewinne von 1,2% hatten verbuchen können. Hintergrund für den Anstieg waren gute Studiendaten für Medikamente Anfang Woche gewesen.

Ebenfalls unter negativen Vorzeichen starten die Finanztitel in den Donnerstag. Am stärksten sind die Abgaben bei Julius Bär (-0,5%). Doch auch UBS und Credit Suisse (je -0,4%) notieren im negativen Bereich.

Und auch bei den Versicherern beginnt der Donnerstag im Minus. Hier sorgen Swiss Re (-0,1% auf 92,15 CHF) für etwas Gesprächsstoff: Société Générale hat ihr Kursziel auf 97 CHF von 85 CHF und das Rating auf "Hold" von "Sell" erhöht. Zwar spreche die Tatsache, dass Naturkatastrophen auch in der zweiten Jahreshälfte angehalten haben, grundsätzlich für steigende Raten in der Rückversicherung, schreiben die Analysten. Sie seien aber skeptisch, was die Langlebigkeit dieser möglichen Preiserhöhungen betreffe.

Schliesslich geht es auch mit Swisscom (-0,2%) wieder bergab. Gestern hatten die Papiere noch zugelegt, nachdem der Bundesrat die strategischen Ziele für den Telekomanbieter für die Jahre 2018 bis 2021 festgelegt hatte.

Entgegen dem Gesamtindex liegen die Papiere von Zyklikern wie LafargeHolcim (+0,2%) oder Sika (+0,1%) sowie die der Luxusgütertitel Richemont (+0,4%) und Swatch (+0,2%) im Plus. Sika beispielsweise hatten am Vortag noch mit 1,1% im Minus geschlossen, wobei im Markt auch von Gewinnmitnahmen die Rede gewesen war.

Im breiten Markt sorgen Comet (+3,6% auf 161,50 CHF) für eine positive Überraschung. Hier hatte Vontobel das Kursziel auf 182 von 164 CHF erhöht, dies bei einer unveränderten Einstufung "Buy". Die auf Röntgen-, Hochfrequenz- und ebeam-Technologie spezialisierte Gruppe sei mit der Sparte Plasma Control Technology (PCT) so gut wie nie zuvor aufgestellt.

Bereits am Vorabend hatte Kuros Biosciences (+0,8%) bekannt gegeben, eine grössere Finanzierungsrunde mit einem US-Fonds abgeschlossen und sich so neue Eigenmittel von bis zu 30 Mio CHF gesichert zu haben.

Die Versandapotheke Zur Rose (+0,5%) schliesslich übernimmt von der Ströer SE & Co. KGaA die Versandapotheke Vitalsana sowie den dazugehörigen Dienstleister ApDG. Dass die Elektronikgruppe Carlo Gavazzi (-0,1%) im Halbjahr Umsatz und Auftragseingang gesteigert hat, sorgt kaum für Reaktionen im frühen Handel.

kw/uh