Die Erzeugerpreise für Energie waren trotz zuletzt sinkender Tendenz im Januar 2023 immer noch um ein Drittel höher als im Januar 2022, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Am deutlichsten war das Plus bei Erdgas in der Verteilung: Im vorigen Monat kostete dieses gut 50 Prozent mehr als vor einem Jahr kurz vor Kriegsausbruch. Der Anstieg bei elektrischem Strom betrug 27,3 Prozent. Mineralölprodukte wie Heizöl oder Kraftstoffe waren Anfang 2023 trotz zuletzt deutlich gesunkener Preise 12,6 Prozent teurer als vor Jahresfrist.

Auch der Import von Energie war ungeachtet aktuell sinkender Preise im Dezember 2022 teils deutlich teurer als vor dem russischen Angriff. So kosteten Gaseinfuhren fast ein Viertel mehr als im Januar 2022, importierte Mineralölerzeugnisse waren 14,6 Prozent teurer und die Einfuhr von elektrischem Strom kostete 45,7 Prozent mehr. Auch für Verbraucherinnen und Verbraucher verteuerten sich Energieprodukte rund um das Heizen und Tanken.

Inzwischen sinken die Preise bei Kraftstoffen auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen und kommen auch bei den Konsumenten an. Benzin und Diesel kosteten an den deutschen Tankstellen zuletzt in etwa so viel wie kurz vor dem Angriff Russlands auf die Ukraine. Nach Daten der Europäischen Kommission und der Markttransparenzstelle für Kraftstoffe beim Bundeskartellamt zahlten Autofahrende in Deutschland am 13. Februar 2023 im Tagesdurchschnitt 1,83 Euro für einen Liter Super E5 sowie 1,78 Euro für einen Liter Diesel. Am 21. Februar 2022, drei Tage vor dem russischen Angriff, hatte der Preis für einen Liter Super E5 bei 1,80 Euro gelegen, ein Liter Diesel hatte 1,66 Euro gekostet.

(Bericht von Klaus Lauer; redigiert von Sabine Ehrhardt - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)