WIESBADEN (dpa-AFX) - Der Preisauftrieb in Deutschland hat sich nach dem Auslaufen der Mehrwertsteuersenkung zum Jahresanfang beschleunigt. Im Januar lagen die Verbraucherpreise um 1,0 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag anhand vorläufiger Daten mitteilte. Analysten hatten nur eine Inflationsrate von 0,7 Prozent erwartet. In den Vormonaten war die Jahresinflationsrate noch negativ gewesen. Gegenüber Dezember stiegen die Verbraucherpreise um 0,8 Prozent.

Bei den für europäische Vergleichszwecke (HVPI) erhobenen Daten zu den Verbraucherpreisen meldete das Bundesamt für den Jahresvergleich einen Anstieg um 1,6 Prozent. Im Monatsvergleich seien die Preise in dieser Betrachtung im Januar um 1,4 Prozent gestiegen. Bei den HVPI-Daten waren die Zuwächse jeweils deutlich stärker als von Analysten erwartet.

Die für ein halbes Jahr eingeführten niedrigeren Mehrwertsteuersätze zur Ankurbelung des Konsums in der Corona-Krise waren Ende vergangenen Jahres ausgelaufen. Seit Anfang dieses Jahres ist zudem eine Abgabe von 25 Euro je Tonne ausgestoßenem Kohlendioxid (CO2) fällig, das beim Verbrennen von Diesel, Benzin, Heizöl und Erdgas entsteht. Auch die Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns könne die Entwicklung beeinflusst haben, erklärte die Wiesbadener Behörde.

Vor allem für Lebensmittel mussten Verbraucher im Januar tiefer in die Tasche greifen als ein Jahr zuvor. Die Nahrungsmittelpreise stiegen um 2,2 Prozent./mar/DP/jkr