ROSTOCK (dpa-AFX) - Die dreitägige Agrarministerkonferenz in Rostock- Warnemünde wird am Donnerstag (09.00) erneut von Protesten am Ostseestrand begleitet. Der Landesbauernverband und der Bund Deutscher Milchviehhalter (BDM), die Umweltorganisation BUND und Tierschützer haben sich angekündigt. Sie wollen der Politik deutlich machen, dass die Landwirtschaft ohne vernünftige Rahmenbedingungen "baden" geht. Besonders den Milchbauern steht nach Angaben der Verbände das Wasser bis zum Hals. Aufgrund der weltweiten Überproduktion erhalten sie keine kostendeckenden Preise für Milch. Sie fordern daher eine Mengenreduzierung.

Aber auch die Lage der anderen Landwirte ist nach Ansicht des Landesbauernverbandes prekärer denn je. Schlechte Ernteerträge gepaart mit niedrigen Preisen würden die ohnehin schon angespannte Situation in der Landwirtschaft weiter zuspitzen, erläuterte Mecklenburg-Vorpommerns Bauernpräsident Detlef Kurreck. Tier- und Umweltschützer wollen gegen die Massentierhaltung protestieren und fordern bessere Haltungsbedingungen für Sauen.

Am Vormittag treffen sich die Staatssekretäre der Agrarressorts des Bundes und der Länder zur Amtschefkonferenz. Die Minister kommen am Freitag zusammen. Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) sagte im Vorfeld, die Konferenz stehe im Zeichen der Existenzsicherung der bäuerlichen Landwirtschaft. Zur kurzfristen Krisenhilfe würden EU und Bund weiter Geld zur Verfügung stellen. "Die bäuerliche Landwirtschaft kann sich auf unsere Unterstützung verlassen", versicherte er. In der Milchwirtschaft sollen neue Hilfen jetzt an eine Mengendisziplin gekoppelt werden, kündigte Schmidt an. Außerdem sollen Anreize und Instrumente für eine Steuerung der Milchmenge geschaffen werden./ubs/DP/zb