BUDAPEST/WARSCHAU/PRAG/MOSKAU (dpa-AFX) - An den wichtigsten Börsen Osteuropas hat sich am Dienstag kein klarer Trend durchgesetzt. Lediglich die Handelsplätze in Budapest und Prag profitierten von der freundlichen Stimmung an den internationalen Aktienmärkten. In Warschau und Moskau hingegen gab es Verluste.

Der ungarische Leitindex Bux gewann 1,04 Prozent auf 26 899,84 Punkte. Die Konsumentenpreise waren im April überraschend um 0,2 Prozent gestiegen, nachdem sie im März noch um 0,2 Prozent gesunken waren. Analysten hatten ein Minus von 0,1 Prozent erwartet.

Der Bux hatte sich den gesamten Handelstag über kaum verändert, legte aber kurz vor Ende noch deutlich zu. Gestützt wurde der Leitindex von Gewinnen bei den Aktien von Gedeon Richter mit plus 2,30 Prozent und OTP Bank mit plus 0,99 Prozent. Insgesamt gab es nur drei Kursverlierer im Bux.

Die Prager Börse beendete ihre sechstägige Verlustserie und schloss höher. Der tschechische Leitindex PX stieg um 0,61 Prozent auf 869,46 Punkte.

Bereits am Vortag war bekannt geworden, dass die Arbeitslosenrate in Tschechien mit 5,7 Prozent auf ihren niedrigsten Stand seit Januar 2009 gesunken war. Zwar sollten im weiteren Jahresverlauf saisonbedingt noch mehr Menschen in Tschechien Arbeit finden, konstatierten die Raiffeisen-Analysten. Jedoch werde die Arbeitslosenrate in diesem Jahr nicht unter 5,0 Prozent sinken. Sie erwarten auf das Jahr gerechnet eine Arbeitslosenrate von 5,9 Prozent.

Im PX lief der Handelstag für die tschechischen Finanzwerte gut. So stiegen die Aktien der Moneta Money Bank um 2,60 Prozent.

Auch einige weitere Indexschwergewichte gewannen, darunter CEZ mit plus 2,22 Prozent und Unipetrol mit plus 0,93 Prozent.

Der Wig-30 in Warschau verlor 1,22 Prozent auf 2036,26 Einheiten. Der breiter gefasste Wig-Index schloss 0,97 Prozent tiefer bei 46 178,72 Zählern.

Belastet wurde der polnische Aktienmarkt unter anderem von durchwachsenen Konjunkturdaten aus Deutschland. Während die deutschen Exporte im März dank reger Nachfrage aus Europa stärker als erwartet gestiegen waren, war die Produktion im verarbeitenden Gewerbe Deutschlands um 1,3 Prozent und somit stärker als erwartet gesunken.

Etwas schwächer gingen nach Zahlen die Aktien der Pekao Bank aus dem Handel, sie verloren 0,38 Prozent. Polens zweitgrößter Kreditgeber hatte im ersten Jahresviertel zwar 8 Prozent weniger als im Vorjahresquartal verdient, sich damit aber besser als von Analysten erwartet geschlagen.

Einige andere polnische Finanzwerte gerieten deutlicher unter Druck, darunter PKO Bank mit minus 3,46 Prozent, Millenium Bank mit minus 2,10 Prozent und MBank mit minus 1,95 Prozent.

In Moskau verlor der RTS-Interfax-Index 1,63 Prozent auf 897,11 Punkte./emu/APA/la/he