Aus Angst vor einer protektionistischen Handelspolitik der Vereinigten Staaten trennten sich Anleger am Montag vom Dollar. Zum Yen verlor die US-Währung mehr als ein Prozent auf 113,30 Yen. Die Dollarschwäche belastete Exportwerte in Japan. An der Tokioter Börse schloss der Leitindex Nikkei 1,3 Prozent im Minus bei 18.891 Punkten.

"Der Markt wird nervös, weil er befürchtet, dass der Welthandel schrumpfen wird", sagte Experte Koichi Yoshikawa von der Großbank Standard Chartered. Dies dämpfte den Optimismus der vergangenen Wochen, dass Trump über Steuersenkungen und Infrastrukturausgaben das Wachstum der US-Wirtschaft anschieben wird.

Die meisten anderen Börsen in Fernost bewegten sich kaum. Der MSCI-Index für Aktien der Region Asien-Pazifik ohne Japan tendierte 0,3 Prozent höher. Die chinesische Börse in Shanghai lag leicht im Plus. Der südkoreanische Aktienmarkt in Seoul und die Börse in Hongkong traten auf der Stelle.

Trump hatte am Freitag in seiner Antrittsrede seinen harten außen- und wirtschaftspolitischen Kurs bekräftigt und die Formel "Amerika zuerst" zur Leitlinie seiner Amtszeit erklärt. Am Sonntag kündigte er zudem an, bald das Freihandelsabkommen mit Mexiko und Kanada neu zu verhandeln. "Weil Trump sein 'America first' so oft wiederholt, bleiben Investoren in Japan in der Defensive", sagte Marktstratege Hiroyuki Nakai vom Tokai Tokyo Research Center. Kollege Masahiro Ichikawa vom Vermögensverwalter Sumitomo Mitsui Asset Management ergänzte: "Seine Rede klang protektionistisch."

In Tokio standen Aktien exportabhängiger Unternehmen unter Druck, denen ein festerer Yen im Auslandsgeschäft besonders stark zu schaffen macht. Die Papiere von Toyota gaben 1,6 Prozent nach, die Titel des Elektronikkonzerns Hitachi rund 1,5 Prozent. Zu den Kursgewinnern zählten hingegen die Toshiba-Aktien, die nach dem Kurseinbruch der vergangenen Woche neun Prozent nach oben schossen. Der angeschlagene Industriekonzern bereitet Insidern zufolge einen Teilverkauf seiner wichtigen Chipsparte vor, der dem Unternehmen finanziell Erleichterung bringen würde.

An den asiatischen Devisenmärkten zog der Euro an auf 1,0742 Dollar. Der Schweizer Franken notierte zum Euro mit 1,0725 und zum Dollar mit 0,9984.