PARIS/LONDON (awp international) - Der zunehmende Optimismus hinsichtlich einer baldigen Lösung des US-chinesischen Handelsstreits hat die wichtigsten europäischen Aktienmärkte zur Wochenmitte beflügelt. Der EuroStoxx 50 schloss mit einem Plus von 0,50 Prozent bei 3070,24 Punkten. Seit dem Zwischentief kurz vor dem Jahreswechsel bei 2908 Punkten hat er nun schon wieder gut 5,5 Prozent an Wert gewonnen. Der französische Cac-40 stieg am Mittwoch um 0,84 Prozent auf 4813,58 Punkte und der Londoner FTSE 100 gewann 0,66 Prozent auf 6906,63 Zähler.

Auslöser für den Kursanstieg war die Nachricht, dass die ursprünglich nur bis Dienstag terminierten Handelsgespräche zwischen den USA und China überraschend an diesem Mittwoch fortgeführt wurden. Am Markt wurde dies als Signal für tiefergehende Verhandlungen und ein Näherrücken beider Seiten gewertet. Zuvor hatte bereits US-Präsident Donald Trump verkündet, die Verhandlungen liefen "sehr gut". Wie das "Wall Street Journal" ohne konkrete Quellenangabe berichtete, wurden Fortschritte erzielt, ein Durchbruch sei aber noch nicht gelungen.

In der Branchentabelle hinkten erneut defensive Branchen dem aufgehellten Umfeld hinterher - mit Verlusten bei Versorger-, Immobilien- und Telekomunternehmen. Konjunkturempfindliche Sektoren dagegen waren gefragt. Allen voran ging es für den Autosektor um 2,4 Prozent hoch - getragen von einer erhofften Einigung im Handelsstreit, die sich positiv auf den wichtigen chinesischen Absatzmarkt auswirken würde. Der Automarkt war dort im vergangenen Jahr vor dem Hintergrund der Zollstreitigkeiten erstmals seit mehr als zwanzig Jahren geschrumpft, nun hoffen die Anleger auf Besserung.

Ausserdem werden die Aussichten für den in den vergangenen Monaten leidgeplagten Technologiesektor wieder rosiger. Am Mittwoch ging es für den Branchenindex nochmals um 2,1 Prozent bergauf. Schlechte Nachrichten wie etwa zur richtungweisenden Smartphone-Nachfrage gelten hier mittlerweile als in den Kursen berücksichtigt.

Die Titel von JCDecaux hoben sich mit einem Anstieg um 5,3 Prozent sehr positiv vom Marktumfeld ab. Die Experten des Analysehauses Mainfirst hatten für den Aussenwerbespezialisten am Mittwoch eine positive Anlageempfehlung ausgesprochen.

Aeroports de Paris fielen um 4,6 Prozent. Hier belastete ein Bericht, wonach sich der Verkauf von Anteilen am Flughafenbetreiber durch den französischen Staat verzögere./edh/he