PARIS/LONDON (awp international) - In den europäischen Börsensälen ist am Montag der Optimismus der Vorwoche einer gewissen Vorsicht der Anleger gewichen. Der EuroStoxx 50 notierte am späten Vormittag 0,48 Prozent tiefer bei 3148,10 Punkten, nachdem er am Freitag um rund 1,2 Prozent gestiegen war. Der Pariser Cac 40 verlor am Montag zuletzt 0,47 Prozent auf 4902,78 Punkte. Der britische FTSE 100 sank um 0,13 Prozent auf 6800,59 Zähler.

"In der neuen Handelswoche ist der Fokus der Anleger weiter auf die aktuelle Berichtssaison gerichtet, welche so langsam in Fahrt kommt", sagte Analyst Milan Cutkovic von AxiTrader. Während die Erwartungen für die vorherige Bilanzsaison zu hoch gewesen seien, zeigten sich die Anleger nun etwas pessimistischer. Dies erhöhe das Potenzial für positive Überraschungen, so Cutkovic. Zudem stehen diese Woche die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed und die vorübergehende Einigung im US-Haushaltsstreit im Anlegerfokus.

In der europäischen Branchenübersicht stand der Öl- und Gassektor mit einem Verlust von 0,9 Prozent ganz unten im Tableau. Grund dafür waren die nachgebenden Ölpreise. Händler nannten neue Daten zur Anzahl der aktiven Bohrlöcher in den USA als Belastungsgrund.

Dagegen standen die Aktien der Bergbaukonzerne mit einem Plus von 0,7 Prozent an der Branchenspitze und erreichten damit den höchsten Stand seit zweieinhalb Monaten. Bereits am Freitag hatte der Sektorindex Stoxx Europe 600 Basic Resources um fast 4 Prozent zugelegt. Die Papiere reagierten auf den Dammbruch in einer brasilianischen Eisenerzmine, der die Eisenerzpreise auf den höchsten Stand seit einem Jahr befördert hatte. Nach dem Dammbruch war eine Schlammlawine über Teile der Mine des Bergbaukonzerns Vale sowie benachbarte Siedlungen gerollt und hatte Dutzende Menschen unter sich begraben.

Unter den Bergbau-Einzelwerten verteuerten sich die Aktien von Rio Tinto an der Eurostoxx-Spitze um 2,4 Prozent. Die Papiere des Konkurrenten BHP Billiton stiegen um 1,7 Prozent und jene von Glencore um 0,5 Prozent. Die Anteilsscheine des Bergbau- und Stahlkonzerns ArcelorMittal rückten um 1,9 Prozent vor.

Alstom-Titel verloren dagegen rund 1,5 Prozent. Der französische Industriekonzern und sein deutscher Wettbewerber Siemens machen weitere Zugeständnisse an die EU-Kommission, um die auf der Kippe stehende Zugfusion doch noch zu retten. Es sei aber unsicher, ob die neuen Zusagen ausreichten, die Bedenken der EU-Wettbewerbsbehörde zu zerstreuen, teilte Alstom mit. Bis zum 18. Februar muss die Behörde entscheiden, ob sie der Fusion zustimmt./edh/jha/