FRANKFURT (dpa-AFX) - Zur Wochenmitte haben sich die europäischen Börsen stabilisiert. Der Eurostoxx 50 Index, der auf Wochensicht um knapp 2 Prozent nachgegeben hatte, legte gegen Mittag um 0,09 Prozent auf 3610,05 Punkte leicht zu. Damit vermied der Leitindex für die Aktien aus der Eurozone den Rutsch unter 3600 Punkte. Letztmals lag der Index vor knapp drei Wochen unter dieser Marke. Gegen größere Kursgewinne spricht laut Händlern allerdings nach wie vor der feste Euro der sich ungünstig auf den Export auswirkt.

Der französische CAC 40 stieg um 0,20 Prozent auf 5484,70 Zähler. Für den Londoner FTSE 100 ging es um 0,03 Prozent auf 7590,50 Punkte sehr moderat nach oben.

Die Rendite von US-Staatsanleihen, die seit Jahresbeginn stark gestiegen war und die Aktienmärkte in den vergangen beiden Tagen belastet hatte, gab am Mittwoch wieder etwas nach. "Aktuell ist noch keine Flucht der Investoren in Sicherheit zu erkennen", sagte Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. Der jüngste Rücksetzer an den Aktienmärkten sei "typisch für einen Bullenmarkt": Mit den Kursen gehe es abrupt abwärts - und anschließend langsam und kontinuierlich wieder aufwärts.

Enttäuscht zeigten sich die Börsianer allerdings von den meisten Quartals- und Jahresberichten europäischer Unternehmen. So brachen die Papiere des schwedischen Telekomausrüsters Ericsson um 9,3 Prozent ein. "Der Ausblick bleibt schwach", kritisierte der Analyst Janardan Menon vom Broker Liberum die Ziele der Schweden für dieses Jahr. Im Sog der Aktie verloren auch Nokia-Papiere 2,5 Prozent.

Auf den tiefsten Stand seit mehr als neun Jahren sackten die Papiere von Hennes & Mauritz ab. Zuletzt büßten sie 8,3 Prozent ein. Im vergangenen Jahr ging der Gewinn der schwedischen Modekette so stark zurück wie schon seit sechs Jahren nicht mehr. Wayne Brown von Liberum bemängelte ein schwaches Umsatzwachstum bei fortdauerndem Druck auf die Margen.

Arcelormittal enttäuschte die Aktionäre mit der Aussage, dass der Schuldenabbau des Stahlproduzenten künftig Vorrang habe vor den Dividenden. Der Kurs fiel daraufhin um 2,1 Prozent. Operativ lief es dagegen beim Stahlriesen gut, eine robuste Stahlnachfrage bescherte ihm den höchsten Gewinn seit sechs Jahren.

Enttäuschung auch in der Finanzbranche: In Zürich verloren die Aktien von Julius Bär 2,1 Prozent, nachdem die neu akquirierten Mittel der Bank die Erwartungen von Analysten verfehlt hatten. Auch die Gewinnmargen des drittgrößten schweizerischen Vermögensverwalters standen weiter unter Druck.

In Amsterdam sank der Kurs von ING um 1,6 Prozent, der Finanzkonzern musste wegen höherer Kosten einen deutlichen operativen Gewinnrückgang hinnehmen.

Zu den wenigen Lichtblicke zählten starke Zahlen von Volvo. Gute Geschäfte mit Lkw und Finanzdienstleistungen bescherten den Schweden 2017 einen Gewinnsprung von gut 40 Prozent im Vergleich zu 2016. Die Anleger dankten es mit einem Kursplus von 2,7 Prozent./bek/das