Knapp 1,23 US-Dollar mussten in der Spitze heute für einen Euro bezahlt werden. Das ist der höchste Stand seit mehr als drei Jahren und allein in diesem noch sehr jungen Jahr ein Plus von fast drei Cent. Die Rally der Gemeinschaftswährung geht weiter, auch weil die Europäische Zentralbank in den Startlöchern für eine Normalisierung ihrer Geldpolitik steht und mit dem in der vergangenen Woche angekündigten Kurswechsel viele Investoren am Devisenmarkt auf dem falschen Fuß erwischt hat. Testballon oder nicht – bleibt die Relativierung ihrer Worte aus, ist der Aufwärtstrend des Euro noch lange nicht zu Ende.

Starker Euro heißt im Gegenzug schwacher Dollar. Es ist zwar Feiertag in den USA, dennoch signalisieren die außerbörslichen und die Kurse am Terminmarkt eine Fortsetzung der Rally an der Wall Street. Kommt nichts dazwischen, sollte der Dow Jones morgen die nächste Tausender-Marke knacken. Damit fiele die Marke von 26.000 Punkten nur acht Handelstage nach der runden 25.000.

Während also die US-Börsen das Tempo nach oben noch einmal angezogen haben, bremst der stärkere Euro die Aktien diesseits des Atlantiks. Andersherum formuliert stützt die Wall Street noch den DAX (WKN: 846900 / ISIN: DE0008469008) und verhindert Schlimmeres. Sollte hier irgendwann einmal Luft abgelassen werden, dürften die Verluste hierzulande noch stärker ausfallen.

Jochen StanzlEin Beitrag von Jochen Stanzl

Er ist Chef-Marktanalyst bei CMC Markets, Frankfurt. Davor war Jochen Stanzl über 15 Jahre bei der BoerseGo AG als Finanzmarktanalyst tätig und hat unter anderem die Portale GodmodeTrader, Jandaya und die Investment- und Analyseplattform Guidants mit aufgebaut und als erfolgreiche Kanäle in der deutschen Trading-Community etabliert. Sein analytischer Fokus liegt auf der Kombination aus technischer und fundamentaler Analyse von Währungen, Rohstoffen, Anleihen und der weltweiten Aktienmärkte.

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Bildquellen: CMC Markets / markteinblicke.de