Stelters Sicht: DAX-Crash kein Betriebsunfall - Ausfall der Konjunkturlokomotive China zieht exportstarke Industrieländer nach unten
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Stelters Sicht: DAX-Crash kein Betriebsunfall - Ausfall der
Konjunkturlokomotive China zieht exportstarke Industrieländer nach unten
08.01.2016 / 10:33
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Stelters Sicht: DAX-Crash kein Betriebsunfall - Ausfall der
Konjunkturlokomotive China zieht exportstarke Industrieländer nach unten
Frankfurt/Berlin, 8. Januar 2016 - "Die Angst vor einer neuerlichen
Rezession ist zurück - und das zu Recht", schreibt der Makroökonom und
Strategieberater Dr. Daniel Stelter in seinem Think Tank "Beyond the
obvious" (http://think-beyondtheobvious.com/). Schon seit Monaten deute
sich eine deutliche Abschwächung der Wirtschaft an. "China war die
Lokomotive der Weltwirtschaft; wenn sie schwächelt bekommen auch wir ein
Problem."
Insofern sei die Reaktion der Märkte auf die Turbulenzen in China durchaus
verständlich. Eine Abkopplung der Wirtschaft in den Industriestaaten von
einer schwachen Konjunktur in China und den anderen Emerging Markets hält
Stelter für kaum möglich. "Wohin sollen Volkswagen, Daimler und BMW ihre
Autos exportieren, wenn nicht nach China oder Rußland?" Deshalb treffe die
Angst vor der Rezession exportorientierte Länder wie Deutschland härter als
andere. Und die geringe Nachfrage aus China führe zum Preiskollaps bei
Rohstoffen von Kupfer bis Öl, worunter wiederum Länder wie Brasilien,
Südafrika, Russland, Chile, Australien, Kanada leiden würden.
Das Gegensteuern der chinesischen Regierung hält Stelter für wenig
hilfreich. Das Land habe nach 2008 einen einmaligen schuldenfinanzierten
Boom gestartet, die Schulden hätten sich vervierfacht auf nun rund 28
Billionen US-Dollar. In der gleichen Zeit sei die Wirtschaft um rund 5
Billionen US-Dollar gewachsen, aber mindestens 6 Billionen wurden falsch
investiert in Immobilien und Fabriken, die keiner brauche. "Angesichts
solcher Schuldenberge stellt sich die Frage, wie ein weiteres
Konjunkturprogramm finanziert werden soll. Und eine weitere Abwertung des
Yuan erhöht den deflationären Druck in der Weltwirtschaft; das macht unsere
Probleme hier noch größer", so Stelter.
Dr. Daniel Stelter ist Ökonom und Strategieberater
(http://think-beyondtheobvious.com/). Mit "Die Billionen-Schuldenbombe",
"Die Krise - 77 Bilder zum Selberdenken und Mitreden" und "Die Schulden im
21. Jahrhundert" hat er drei Bücher zur Schuldenkrise vorgelegt. Bis 2013
war er hochrangiger Partner bei der Boston Consulting Group.
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