Der Dax ging mit einem Kursminus von 0,2 Prozent auf 10.747 Punkten aus dem Handel. Der EuroStoxx50 verlor 0,3 Prozent auf 3033 Zähler. Am Freitag hatten beide Marktbarometer noch je rund drei Prozent zugelegt. Für Verunsicherung sorgte der Handelsstreit zwischen China und den USA sowie unerwartet schwache Konjunkturdaten aus der Euro-Zone. "Es dürfte nicht mehr die Frage sein, ob die Wirtschaft in den kommenden Monaten schwächelt, sondern wie stark die konjunkturelle Delle ist und ob daraus am Ende gar eine Rezession wird", sagte Analyst Konstantin Oldenburger vom Brokerhaus CMC Markets.

Zwar hatte sich US-Präsident Donald Trump am Wochenende zuversichtlich über die Chancen für eine Einigung im Zollstreit geäußert und auch die Regierung in Peking beschwor eine gute Zusammenarbeit der beiden weltweit größten Volkswirtschaften. Jedoch seien bei den Gesprächen am Montag und Dienstag vergleichsweise niedrigrangige Delegationen der Länder dabei und viele Anleger verharrten daher in einem Abwarte-Modus, sagte Chris Bailey, Marktanalyst beim Brokerhaus Raymond James.

Börsianer schätzen die Aussichten für die Konjunktur in der Euro-Zone so schlecht ein wie seit mehr als vier Jahren nicht mehr. Auch die Auftragseingänge in der deutschen Industrie gingen überraschend stark zurück.

Die Skepsis war am Anleihemarkt zu spüren: Die anhaltend hohe Nachfrage nach den als sicher geltenden zehnjährigen Bundesanleihen hielt die Rendite mit knapp über 0,2 Prozent in Reichweite ihres Zwei-Jahres-Tiefs aus der Vorwoche. Der Preis für die "Antikrisen-Währung" Gold stieg um 0,2 Prozent auf 1287 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm).

An der Wall Street war die Stimmung etwas besser als in Europa. Der S&P-500-Index gewann knapp ein Prozent. Einer der großen Gewinner waren die Titel des Siemens-Rivalen General Electric mit plus 4,7 Prozent. Insidern zufolge hat der Finanzinvestor Apollo ein Auge auf das Flugzeug-Leasinggeschäft des US-Mischkonzerns geworfen.

BRITISCHE EINZELHÄNDLER GEFRAGT

Siemens-Aktien zählten dagegen zu den größten Dax-Verlierern mit minus 1,3 Prozent. Wie die französische Zeitung "Les Echos" bereits am Freitag berichtet hatte, hat die EU-Kommission große Bedenken gegen eine Fusion der Bahnsparten von Siemens und Alstom. Bis zum 18. Februar will die Aufsichtsbehörde darüber entscheiden, ob die Pläne grünes Licht bekommen oder nicht. Alstom-Titel verloren zwei Prozent.

An der Börse in London deckten sich Anleger mit Aktien von Sainsbury ein, sie legten gut zwei Prozent zu. Auslöser der Kursgewinne war Händlern zufolge, dass das Geschäft der britischen Sparte von Aldi in der Weihnachtswoche überraschend gut gelaufen sei. Die Aktien der Rivalen Tesco und Morrisons rückten um je rund zwei Prozent vor.

Am Rohstoffmarkt ging der Aufwärtstrend bei Öl weiter. Die Nordsee-Sorte Brent verteuerte sich um 2,2 Prozent auf 58,31 Dollar. Anleger spekulierten auf ein sinkendes Angebot von Seiten der Opec und Nicht-Mitgliedern des Kartells wie Russland. Seit vergangenem Montag gewann der Ölpreis rund zehn Prozent.