FRANKFURT (awp international) - Der Dax macht am Freitag einen weiteren Schritt in Richtung Rekordhoch. Die Entspannung im Konflikt zwischen den USA und dem Iran schlägt weiter positiv auf den Markt durch. Im frühen Handel fehlten dem Leitindex nur noch gut 50 Punkte zur Bestmarke von 13 596 Zählern, die vom Januar 2018 datiert.

Zuletzt notierte der Dax dann noch mit 0,24 Prozent im Plus bei 13 529,57 Punkten. "Der Dax scheint aktuell nur eine Richtung zu kennen - nach oben", sagte Marktbeobachter Christian Schmidth von der Helaba. Auf Wochensicht zeichnet sich für den Dax derzeit ein Gewinn von mehr als zwei Prozent ab.

Der MDax der mittelgrossen Börsentitel näherte sich im Hoch sogar bis auf wenige Punkte dem bisherigen Rekordhoch von 28 643 Punkten, zuletzt stand er fast unverändert bei 28 553,48 Punkten. Beim EuroStoxx 50 können Anleger von Rekordsphären nur träumen, bei ihm ging es am Freitag nur knapp auf 3797,44 Punkte bergauf.

Während die Sorgen um das Säbelrasseln mit dem Iran abflauen, richten sich die Blicke auch weiter optimistisch auf den anderen Streitpartner der USA. In der kommenden Woche soll eine Teileinigung im Handelsstreit mit China unterzeichnet werden. Chinas Vizepremier Liu He reist deshalb Anfang nächster Woche nach Washington. Diese Ankündigung gilt als erste offizielle Bestätigung von chinesischer Seite.

An diesem Freitag liegt der Fokus auch auf den US-Arbeitsmarktdaten. "Normalerweise ist der Termin im ökonomischen Kalender fett markiert, doch verständlicherweise zieht er derzeit nicht mehr die sonst übliche Aufmerksamkeit auf sich", sagte Craig Erlam vom Broker Oanda. Für die US-Notenbank Fed ist der Bericht von grosser Bedeutung, sie habe aber bereits signalisiert, dass sie im Jahresverlauf keine Änderung an ihrer Zinspolitik vornehmen wird.

Auf Unternehmensseite sorgte am Morgen vor allem RWE für Gesprächsstoff. Die Hoffnung auf eine hohe Entschädigung für den Kohleausstieg trieb die Aktien an der Dax-Spitze um 5,6 Prozent nach oben. Der Versorger dürfte bis zu zwei Milliarden Euro an Entschädigung erhalten, schrieb die "Rheinische Post" unter Berufung auf Parteikreise.

Unter den Nebenwerten sorgten neue Analysenkommentare für Bewegungen. Den Anlegern des Anlagenbauer Dürr und des Verbindungstechnik-Herstellers Norma Group spielten jeweils Kaufempfehlungen der Societe Generale wegen verbesserter Perspektiven für die Profitabilität in die Karten. Die Aktien Dürr-Aktien rückten um fast 7 Prozent vor, bei Norma flachte der Rückenwind auf zuletzt 1,8 Prozent ab.

Uniper und Hella dagegen litten jeweils mit Abschlägen von bis zu 2,2 Prozent unter Abstufungen durch verschiedene Analysehäuser. Für den Energiekonzern Uniper haben die US-Banken Citigroup und Bank of America negative Haltungen angenommen. Beim Autozulieferer Hella strich das Bankhaus Lampe seine bisherige Kaufempfehlung./ssc/tih

--- Von Sebastian Schug, dpa-AFX ---