FRANKFURT (awp international) - Der deutsche Aktienmarkt ist mit moderaten Verlusten in die neue Woche gestartet. Der Dax verlor im frühen Handel 0,55 Prozent auf 11 535,01 Punkte, nachdem er in der ersten Woche des Jahres noch rund 1 Prozent gewonnen hatte. Der MDax , in dem die mittelgrossen Unternehmen repräsentiert sind, gab am Montag um 0,55 Prozent auf 22 132,27 Punkte nach. Der Technologiewerte-Index TecDax sank um 0,11 Prozent auf 1836,88 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,50 Prozent auf 3304,44 Zähler nach unten.

Die Experten vom Börsenstatistik-Magazin Index-Radar sehen den Dax immer noch in stabiler Verfassung - trotz des Anstiegs um 1200 Punkte seit Anfang Dezember, "die ihn eigentlich anfällig für Gewinnmitnahmen macht". Aus charttechnischer Sicht habe das wichtigste deutsche Börsenbarometer sogar Spielraum fast bis 12 000 Punkte.

VW-VORZÜGE SEHR FEST AN DAX-SPITZE

Die VW-Vorzugsaktien reagierten mit einem Gewinn von 3,71 Prozent auf Nachrichten vom Abgasskandal und vom Fahrzeugabsatz und waren damit am stärksten gefragt im Dax. Damit stiegen sie im bisher kurzen Jahresverlauf bereits um mehr als 8 Prozent und erreichten den höchsten Stand seit Beginn von "Diesel-Gate" im September 2015. Der Autokonzern steht Medien zufolge in der Affäre offenbar kurz vor einem Vergleich mit der US-Justiz. Schon in der kommenden Woche könnte eine Einigung erzielt werden, die strafrechtlichen Ermittlungen beizulegen, hiess es. Die damit verbundene Strafzahlung dürfte dem "Wall Street Journal" zufolge bei mehreren Milliarden Dollar liegen.

Die Papiere von Continental rückten um 0,37 Prozent vor. Der Autozulieferer und Reifenhersteller hat dank eines guten vierten Quartals die eigenen, im Oktober gekappten Gewinnziele für 2016 erreicht. Für etwas Enttäuschung sorgte allerdings der Margenausblick für 2017. Die um Sondereffekte bereinigte Ebit-Marge soll sicher die Marke von 10,5 Prozent erreichen. Hier gingen die Experten bisher von mehr aus. Börsianer sehen zudem als Belastung, dass die US-Investmentbank JPMorgan sich in einer Studie zurückhaltender zu Autozulieferern geäussert hat.

BANKEN WEGEN DROHENDER US-KLAGEN UNTER DRUCK

Die Titel der Deutschen Bank und der Commerzbank verloren aufgrund drohender US-Klagen 0,38 beziehungsweise 0,52 Prozent. Die US-Kanzlei Hausfeld bereitet einem Pressebericht zufolge Klagen gegen deutsche Banken wegen in der Vergangenheit angeblich zu hoher Händlergebühren für Zahlungen mit EC- und Girokarten vor. Die Banken hatten bis April 2014 Händlerentgelte für elektronische Zahlungen mit diesen Karten verlangt, bevor das Kartellamt diese Praxis als wettbewerbswidrig kritisiert hatte.

Schlusslicht im Dax waren die Anteilsscheine von FMC mit einem Minus von fast 7 Prozent. Mögliche neue Vorschriften im US-Gesundheitswesen dürften FMC finanziell belasten. Sollte eine Verordnung der Gesundheitsbehörde CMS tatsächlich am 13. Januar in Kraft treten, hätte dies "erheblich nachteilige Auswirkungen auf unser Geschäft", teilte der Konzern am Wochenende mit. Dabei gehe es um staatliche Unterstützungsprogramme, die helfen, Krankenkassenbeiträge für Dialyse-Patienten zu finanzieren. FMC habe gemeinsam mit anderen Anbietern und Patientenvertretern dagegen Klage eingereicht./edh/fbr