FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein Abverkauf von Aktien im späteren Handel an der Wall Street dürfte die Anleger an den deutschen Börsen am Mittwoch vorsichtig stimmen. In Frankfurt wird daher mit einem schwächeren Start in den neuen Tag gerechnet. Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte rund eine Dreiviertelstunde vor dem Börsenauftakt einen Abschlag von 0,42 Prozent auf 13 191 Punkte. Die Verluste im EuroStoxx 50 dürften zum Auftakt ähnlich sein.

In den USA war der Dow Jones Industrial am Dienstag zunächst über die Marke von 26 000 Punkten geklettert und schien nahtlos an seine jüngste Rally anzuknüpfen. "Bei all dem frühen Optimismus begann sich die Stimmung aber zu wenden", sagt Marktexperte Michael Hewson vom Broker CMC Markets. Die Aktienmärkte seien offenbar nach dem starken Jahresstart erst einmal reif für einen Rücksetzer.

Im Fokus bleibt in Deutschland zudem auch die Entwicklung des Euro . In der Nacht hatte die Gemeinschaftswährung bei 1,2322 US-Dollar ein neues Hoch seit Ende 2014 markiert. Inzwischen ist sie zwar wieder spürbar gesunken und wird aktuell mit 1,2221 Dollar gehandelt, doch kann sich das Blatt rasch wieder drehen. Ein steigender Euro kann exportstarke deutsche Unternehmen generell belasten, da deren Produkte dann tendenziell teurer für Käufer außerhalb des Währungsraums werden.

Der Volkswagen-Konzern meldete 2017 einen Absatzrekord und dürfte der größte Autobauer der Welt bleiben. Besonders gut lief es 2017 für die Wolfsburger etwa in Osteuropa, China und in den USA. In Deutschland, wo die Dieselkrise den Absatz belastet hatte, konnte VW zwar im Dezember die Zahlen im Vergleich mit dem Vorjahresmonat steigern, im Gesamtjahr aber wurde ein leichter Rückgang verzeichnet. Die VW-Papiere reagierten darauf allerdings vorbörslich nicht.

Ein Bericht in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" über die aktuelle negative Geschäftsentwicklung des von Fresenius hinzugekauften US-Generikaherstellers Akorn könnte die Papiere des Medizin- und Krankenhauskonzerns belasten. Auf der Handelsplattform Tradegate zeigten sie sich allerdings marktkonform mit einem vorbörslichen Minus von 0,4 Prozent im Vergleich zum offiziellen Börsen-Handelsschluss am Vortag.

Der Online-Modehändler Zalando legte seinen Zwischenbericht zum vierten Quartal vor und hat wie geplant seine Zwischenziele erreicht. Vorbörslich gaben die Papiere jedoch um 2,2 Prozent nach.

Ansonsten könnten vor allem Analystenkommentare bewegen: So hat die Schweizer Großbank Credit Suisse in einer Branchenstudie zu Versicherern die Aktie der Munich Re auf "Neutral" und die der "Hannover Rück " auf "Outperform" hochgestuft. Zudem hat Händlern zufolge die britische Großbank HSBC das Papier des Immobilienunternehmens Adler Real Estate auf "Buy" und die australische Bank Macquarie soll Drillisch auf "Outperform" hochgesetzt haben. Auf Tradegate legten die Aktien von Munich Re um 0,5 Prozent zu, während sich die der Hannover Rück unverändert zeigten. Auch die Anteile von Adler reagierten nicht, während die von Drillisch auf Tradegate um 0,8 Prozent zulegten./ck/jha/