• Vontobel-News: Vescore steht zukünftig unter dem Dach von Vontobel Asset Management wieder voll für Quantitative Investments

    Die seit September 2016 unter dem Dach von Vontobel operierende Quantitative Investment Boutique von Vontobel Asset Management wird wie früher unter dem eingeführten Brand 'Vescore' mit eigenem Vertrieb gegenüber den Kunden auftreten. Dabei wird Vescore die internationale Plattform von Vontobel Asset Management zur Verfügung stehen. Vontobel Asset Management trägt somit der Kompetenz und Spezialisierung von Vescore Rechnung. Darüber hinaus verstärkt Vontobel Asset Management mit der neuen Boutique seine Präsenz im institutionellen Geschäft im Fokusmarkt Deutschland und in der Schweiz. Am 20. September hatten Vontobel und Raiffeisen den Vertrag über die vertiefte Partnerschaft im Asset Management und den Verkauf der Boutique Vescore unterzeichnet.

    'Für unsere Kunden ändert sich nichts. Ihnen stehen der zuverlässige Service und die erfolgreich eingeführten Produkte von Vescore, mit den dahinterstehenden langjährig robusten Investmentprozessen, auch in Zukunft zur Verfügung', so Dr. Peter Oertmann, Vice Chairman von Vescore. Zum Vescore Leistungsangebot gehören die bekannten Vescore-Kompetenzen GLOCAP (Aktienquotensteuerung) und FINCA (Durationssteuerung) sowie die Factor-Investing-Strategien und der etablierte Risk Parity-Ansatz Global Risk Diversification.

    'Das Multi Boutique Model von Vontobel Asset Management ist ideal für Vescore, um weiter mit voller Dynamik auf unsere ambitionierten Ziele hinarbeiten zu können: die weitere Effizienzverbesserung der produktiven Prozesse für unsere investierten Kunden und das Wachstum mit neuen Kunden.' erklärt Dr. Daniel Seiler, Leiter der Boutique Vescore.

    Vescore hat sich seit seiner Gründung im Jahr 1998 zu einem marktführenden Anbieter von quantitativen Anlagestrategien entwickelt. Dabei können sich die Kunden wie gewohnt auf den langjährig robusten Anlageansatz und ein erfahrenes Anlageteam verlassen. Die Betreuung der Kunden erfolgt weiterhin durch die langjährigen Mitarbeiter Markus Becker, Jörn Flachmann und Franziska Kirner.

    Vontobel Asset Management

    Seit der Gründung im Jahr 1988 verfolgt Vontobel Asset Management einen Multi-Boutique-Ansatz mit einem fokussierten Angebot in den Bereichen Aktien, Anleihen, Multi Asset Class und alternative sowie Quantitative Anlagen. Ziel ist es, Mehrwert, das sogenannte Alpha, für die Kunden zu generieren. Weltweit sind über 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter knapp 100 Anlagespezialisten, an über einem Dutzend internationalen Standorten für Vontobel Asset Management tätig. Per 30. Juni 2016 beträgt das verwaltete Kundenvermögen rund 86 Milliarden Schweizer Franken. www.vontobel.ch/am
    Vontobel Asset Management zählt neben Private Banking und Investment Banking zu den drei Geschäftsfeldern von Vontobel, die sich zum Ziel gesetzt haben, die anvertrauten Kundenvermögen langfristig zu schützen und zu mehren. Dabei ist Vontobel der Schweizer Qualität und Leistungsstärke verpflichtet. Die Eigentümerfamilien stehen mit ihrem Namen seit Generationen dafür ein. Die Namenaktien der Vontobel Holding AG sind an der SIX Swiss Exchange kotiert. Die Familien Vontobel und die gemeinnützige Vontobel-Stiftung besitzen die Aktien- und Stimmenmehrheit.www.vontobel.ch/am

    Rechtlicher Hinweis Diese Information dient ausschliesslich Informationszwecken. Die darin enthaltenen Angaben und Ansichten stellen deshalb weder eine Aufforderung noch ein Angebot oder eine Empfehlung zur Beanspruchung einer Dienstleistung, zum Erwerb oder Verkauf von Anlageinstrumenten oder zur Tätigung sonstiger Transaktionen dar. Aufgrund ihrer Art beinhalten Aussagen über künftige Entwicklungen allgemeine und spezifische Risiken und Ungewissheiten. Es ist in diesem Zusammenhang auf das Risiko hinzuweisen, dass Vorhersagen, Prognosen, Projektionen und Ergebnisse, die in zukunftsgerichteten Aussagen beschrieben oder impliziert sind, nicht eintreffen.

  • Ein Jahr derinews-Blog

    Vor einem Jahr ist der schweizweit erste Blog über strukturierte Produkte online gegangen. In dieser relativ kurzen Zeit wurden bereits über 250 Beiträge in Form von Anlageideen, Interviews, Grafiken der Woche, Analysen und Know-how-Artikeln produziert und publiziert.

    Derinews-Blog inspiriert! Er gibt Anlageideen, vermittelt Wissen zu strukturierten Produkten und wartet mit spannenden Investmentthemen auf. Jeden Monat kommen rund 19 neue Artikel dazu - das entspricht einem neuen Inhalt pro Arbeitstag!

    Entdecken Sie jetzt den derinews-Blog!

  • Vontobel News: Vontobel Asset Management bietet Schweizer Anlegern Lösung für regelmässige Erträge

    Im derzeitigen Tief- bzw. Negativzinsumfeld haben Anleger Mühe, Anlagemöglichkeiten mit guter Rendite zu finden. Sie geben sich entweder mit wenig oder überhaupt keinem Ertrag zufrieden oder gehen deutlich höhere Risiken ein. Der neue Vontobel Fund (CH) - Multi Manager Income bietet eine Lösung für Anleger, die Ertrag anstreben. Im Vordergrund stehen regelmässige Erträge. Gleichzeitig sollen Risiken für die Kapitalbasis ausgeglichen werden.

    Mitte der 1990er-Jahre brachte eine traditionelle Anleihe eine Rendite im hohen einstelligen Bereich bei geringem Risiko. Um derzeit dasselbe Ertragsniveau zu erreichen, sind Anleger gezwungen, ihr Universum auszuweiten und in verschiedene Anlageklassen zu investieren. Dabei müssen sie jedoch ein dreifach höheres Risiko eingehen. Anders ausgedrückt sind die Kosten für die Ertragsgenerierung - die Volatilität des angelegten Kapitals - gestiegen.

    Viele Anleger sehen den Multi-Asset-Bereich als neue Quelle für regelmässige Erträge. Allerdings verfolgen viele der gängigen Ertragsstrategien einen Gesamtrenditeansatz, der sich aus Ertrag und Kapitalwerterhöhung zusammensetzt, aber auch die Gefahr grosser Kapitalschwankungen erhöht. Wenn der Fondsmanager nicht genügend Ertrag generiert, steigt darüber hinaus das Risiko, dass regelmässige Erträge auch mit dem investierten Kapital bezahlt werden, was mit der Zeit die Kapitalbasis aushöhlt.

    Der Vontobel Fund (CH) - Multi Manager Income konzentriert sich auf die attraktivsten Quellen für regelmässige Erträge und versucht, grosse Kapitalschwankungen zu vermeiden, da er die Perspektive eines Anleihenanlegers einnimmt.

    «Wir streben eine jährliche Ausschüttung von 2 Prozent nach Abzug von Kosten an. Dafür wählen wir nach unserem Best-in-Class-Ansatz die besten Manager aus», sagt Stephan Arnold, Portfoliomanager und Head of Multi Manager Solutions. «Angesichts des negativen Zinsumfelds in der Schweiz ist das unserer Meinung nach ein attraktives Ertragsversprechen.»

    Vontobel Fund (CH) - Multi Manager Income

    Fondsdomizil: Schweiz
    Fondswährung:
    CHF
    Portfoliomanager:
    Stephan Arnold
    Stellvertreter:
    Marc Wong
    Managementgebühr in % p.a.:
    Einzelhandels-/institutionelle Anteilsklasse: 0,60%
    Einzelhandels-/institutionelle Anteilsklasse (ohne Retrozession): 0,30%
    Anteilsklassen:
    ISIN
    A:
    CH0333616222
    AN: CH0333616255

    Vontobel Asset Management

    Vontobel Asset Management ist ein weltweit tätiger, aktiver Vermögensverwalter. Seit der Gründung im Jahr 1988 verfolgen wir einen Multi-Boutique-Ansatz mit einem fokussierten Angebot in den Bereichen Aktien, Fixed Income, Multi-Asset-Class und alternative Anlagen. Als aktiver Manager sind wir bestrebt, gemäss unseren Überzeugungen zu investieren. Unser Ziel ist es, für unsere Anleger Mehrwert (Alpha) zu generieren. Für Vontobel Asset Management sind weltweit über 300 Mitarbeitende - darunter fast 100 Anlagespezialisten - an elf internationalen Standorten tätig. Per 30.06.2016 betrug das verwaltete Vermögen rund CHF 86 Milliarden. www.vontobel.ch/am

    Wichtige rechtliche Hinweise: Die vorliegende Dokumentation ist keine Offerte zum Kauf oder zur Zeichnung von Anteilen, sondern dient lediglich zu Informationszwecken. Zeichnungen von Anteilen eines Anlagefonds schweizerischen Rechts sollten nur auf der Grundlage des aktuellen Prospektes, resp. des Fondsvertrages, des aktuellen Jahres- und Halbjahresberichts sowie der wesentlichen Informationen für die Anlegerinnen und Anleger erfolgen. Ein Investment in diesen Fonds birgt Risiken, die im Verkaufsprospekt erläutert sind. Weiter müssen potentielle Investoren eigene Abklärungen treffen hinsichtlich rechtlichen, steuerlichen, finanziellen oder weiteren Konsequenzen eines Investments in den Fonds, einschliesslich den einhergehenden Chancen und Risiken. Im Besonderen weisen wir Sie auf folgende Risiken hin: Anlagen in höher verzinsliche und risikoreichere Anleihen weisen nach allgemeiner Auffassung einen spekulativeren Charakter auf. Diese Anleihen weisen ein höheres Bonitätsrisiko, höhere Kursschwankungen und ein höheres Risiko des Verlusts des eingesetzten Kapitals und der laufenden Erträge auf als Anleihen mit höherer Bonität. Investitionen in Derivate sind oft den Risiken, die im Zusammenhang mit dem Emittenten und den zugrunde liegenden Märkten bzw. den Basisinstrumenten stehen, ausgesetzt. Sie bergen tendenziell höhere Risiken als Direktanlagen. Alle oben genannten Unterlagen sind kostenlos bei der Vontobel Fonds Services AG, Gotthardstrasse 43, CH-8022 Zürich, als Vertreterin in der Schweiz, der Bank Vontobel AG, Gotthardstrasse 43, CH-8022 Zürich, als Zahlstelle in der Schweiz. Weitere Informationen zu dem Fonds finden Sie im aktuellen Verkaufsprospekt, in den Jahres- und Halbjahresberichten sowie in den Wesentlichen Anlegerinformationen («KIID»). Sie können diese Dokumente auch auf unserer Website unter vontobel.com/am herunterladen. Ausser soweit im Rahmen der anwendbaren Urheberrechtsgesetze vorgesehen, darf die hier wiedergegebene Information ohne die ausdrückliche Zustimmung von Vontobel weder in Teilen noch in ihrer Gesamtheit wiederverwendet, angepasst, einer Drittpartei zur Verfügung gestellt, verlinkt, veröffentlich aufgeführt, weiterverbreitet oder in anderer Art und Weise übermittelt werden. Vontobel lehnt, soweit gemäss dem geltenden Recht möglich, jegliche Haftung für direkte oder indirekte Schäden oder Verluste ab, die sich aus den hier zur Verfügung gestellten Informationen oder deren Fehlen ergeben. Haftungsansprüche, die gegen uns infolge unterlassener oder unvollständiger Übermittlung dieser Informationen oder allfälliger Probleme mit diesen Informationen wegen Fahrlässigkeit, Vertragsbruch oder Gesetzesverstössen gegen uns geltend gemacht werden könnten, beschränken sich nach unserem Ermessen und soweit gesetzlich zulässig auf die erneute Bereitstellung dieser Informationen beziehungsweise eines Teils davon beziehungsweise auf die Zahlung eines dem Aufwand für die Beschaffung dieser Informationen oder eines Teils davon entsprechenden Geldbetrages. Weder dieses Dokument noch Kopien davon dürfen in Ländern zur Verfügung gestellt oder Personen in solchen Ländern zugänglich gemacht werden, wo dies aufgrund der geltenden Gesetze verboten ist. Personen, welche dieses Dokument zur Verfügung gestellt erhalten, sind verpflichtet, sich über solche Einschränkungen kundig zu machen und die lokalen Gesetze zu befolgen. Insbesondere darf dieses Dokument weder US Personen zur Verfügung gestellt, überreicht oder in den USA verbreitet werden.

  • USA: Brücken bauen versus Mauern errichten


    «Brücken errichten» einerseits, «Mauern bauen» andererseits. Mit diesen Bildern liessen sich die Präsidentschaftskampagnen in den USA zusammenfassen und einander gegenüberstellen. Für ersteres steht die demokratische Kandidatin Hillary Clinton, für letzteres ihr republikanischer Widersacher Donald Trump. Welcher der beiden Kandidaten am 8. November mehr Unterstützung von der amerikanischen Bevölkerung erhält, ist derzeit unklar. Wir haben daher unser Aktienengagement auf neutral reduziert, weil Marktturbulenzen nach den Präsidentschaftswahlen nicht auszuschliessen sind.

    Sechs Wochen vor den US-Präsidentschaftswahlen am 8. November liefern sich die demokratische Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton und ihr republikanischer Gegenspieler Donald Trump ein überraschend knappes Rennen (siehe Grafik 1). Clinton scheint ihre leichte Führung nach der ersten TV-Debatte zwar geringfügig ausgebaut zu haben. Trotzdem lässt sich aus ihrem Vorsprung nicht auf den Ausgang des Rennens schliessen.

    Grafik 1: Hillary Clinton und Donald Trump liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen
    Durchschnitt verschiedener Wählerumfragen, Resultate in Prozent

    Quelle: Real Clear Politics, Vontobel Asset Management

    In den Bereichen Aussenhandel, Zuwanderung und Aussenbeziehungen steht Hillary Clinton im Grossen und Ganzen für eine Fortsetzung der aktuellen US-Politik. Donald Trump - ehemals ein Baulöwe, heute Politiker - verkörpert den radikalen Umbruch. Er möchte wichtige Handelsverträge wie das Nordamerikanische Freihandelsabkommen und die Transatlantische Partnerschaft aufkündigen und aus China und Mexiko eingeführte Güter mit substanziellen Zöllen belegen. Er befürwortet eine restriktive Immigrationspolitik, einschliesslich der Ausschaffung von illegalen Zuwanderern und des Baus einer (weiteren) Mauer entlang der mexikanischen Grenze. Getreu dem Motto «Amerika erhält zu wenig für sein Geld» setzt er in den Aussenbeziehungen auf Abschottung: Trump stellt grundsätzlich alle Allianzen infrage, die seit dem Ende des 2. Weltkriegs das Fundament der US-Politik bilden, darunter die Verteidigungsabkommen mit Japan und Südkorea sowie die Nordatlantikpakt-Organisation (Nato). Zudem deutet seine Unterstützung für den Brexit auf einen Mangel an Wertschätzung der europäischen Institutionen hin.

    Bei der Fiskalpolitik sprechen sich beide Kandidaten für höhere Infrastrukturausgaben aus. Trump will jedoch sowohl die Unternehmens- als auch die persönlichen Einkommenssteuern senken, was einen grundlegenden Unterschied zu den Steuerplänen Clintons darstellt. Die Absichten von Trump stehen zudem im Widerspruch zu republikanischen Grundsätzen: Sein Versprechen, an den Sozialausgaben für die Krankenversicherungs- und Fürsorgeprogramme Medicare und Medicaid festzuhalten, würde das Budgetdefizit und die Staatsverschuldung in die Höhe treiben. Clinton ist viel stärker auf der demokratischen Parteilinie. Mit ihrem Vorschlag, Grossverdiener stärker zu besteuern, liesse sich ein Infrastrukturprogramm in Höhe von 275 Milliarden US-Dollar während fünf Jahren finanzieren.

    Präsidenten werden vom Kongress regelmässig ausgebremst
    Viele Aussagen von Trump sind provokativ und wohl mehr als Startpunkt für Handlungen denn als ausgereifte Politik zu verstehen. Insofern darf man seine Worte nicht für bare Münze nehmen, was allerdings auch für viele Wahlversprechen Hillary Clintons zutrifft. Zudem wurden und werden die Ambitionen der meisten US-Präsidenten, einschliesslich derjenigen von Barack Obama, von einem mehr oder minder obstruktiven US-Kongress immer wieder zurückgestutzt. Die US-Kongresswahlen am 8. November sind daher fast genauso wichtig wie das Rennen um die Präsidentschaft. Ein Drittel der Sitze im Senat und sämtliche Sitze im Repräsentantenhaus werden neu besetzt. Die Demokraten könnten im Senat durchaus die Mehrheit erringen, doch die grosse Kammer dürfte in der Hand der Republikaner bleiben (siehe Grafik 2). In jedem Fall ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine Präsidentin Hillary Clinton dereinst einem zerstrittenen US-Kongress gegenüber sieht, grösser, als dies bei einem Triumph Donald Trumps der Fall wäre.

    Grafik 2: Anzahl der Parteimitglieder im US-Kongress vor dem Wahlgang im November
    Anzahl Sitze

    Quelle: US Senate, US House of Representatives, Vontobel Asset Management

    Berg-und-Tal-Fahrt für Wirtschaft und Finanzmärkte?
    Ein Sieg der demokratischen Kandidatin würde für die Finanzmärkte «mehr vom Gleichen» bedeuten - kein Nervenkitzel, dafür ein hohes Mass an Voraussehbarkeit. Clinton dürfte die Politik der Obama-Administration nahtlos fortsetzen, wobei sie in der Frage des pazifischen Freihandelsabkommens eine abweichende Haltung vertritt. Die Auswirkungen einer Präsidentschaft Donald Trumps auf die Wirtschaft und die Finanzmärkte lassen sich hingegen kaum abschätzen - zu gross ist die Spanne der möglichen Regierungsmassnahmen, die direkte und indirekte Auswirkungen auf die Aktienkurse, US-Staatsanleihen oder den US-Dollar haben könnten. Es ist jedoch absehbar, dass sich die Vereinigten Staaten unter Trump in Richtung «Entglobalisierung» bewegen würden, sehr zum Leidwesen von Exportnationen im Allgemeinen und Schwellenländern im Besonderen. Abzuwarten wäre, ob die Spannungen zwischen den Handelspartnern zu einer Rezession in- und ausserhalb der grössten Volkswirtschaft der Welt führen, was die Investitionspläne der Unternehmen dämpfen würde. Der US-Dollar könnte, wenn alle anderen Faktoren gleich bleiben, von einem niedrigeren Leistungsbilanzdefizit profitieren. Gestiegene Preise für Importgüter und Zuwanderungsbeschränkungen könnten die Inflation (über höhere Arbeitskosten) anheizen.

    Kurzum, bei einem Sieg von Donald Trump würde die Unsicherheit steigen - und die Märkte verabscheuen nichts stärker als Unsicherheit. Folglich haben wir unser Engagement in riskanten Vermögenswerten weiter verringert und sind jetzt neutral positioniert. Die Geldpolitik wird die Aktien- und Anleihenmärkte weiterhin kräftig stützen. Dennoch mahnt die Unsicherheit in Bezug auf den Ausgang der US-Wahlen zu einem gewissen Mass an Vorsicht.


  • USA: Brücken bauen versus Mauern errichten


    «Brücken errichten» einerseits, «Mauern bauen» andererseits. Mit diesen Bildern liessen sich die Präsidentschaftskampagnen in den USA zusammenfassen und einander gegenüberstellen. Für ersteres steht die demokratische Kandidatin Hillary Clinton, für letzteres ihr republikanischer Widersacher Donald Trump. Welcher der beiden Kandidaten am 8. November mehr Unterstützung von der amerikanischen Bevölkerung erhält, ist derzeit unklar. Wir haben daher unser Aktienengagement auf neutral reduziert, weil Marktturbulenzen nach den Präsidentschaftswahlen nicht auszuschliessen sind.

    Sechs Wochen vor den US-Präsidentschaftswahlen am 8. November liefern sich die demokratische Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton und ihr republikanischer Gegenspieler Donald Trump ein überraschend knappes Rennen (siehe Grafik 1). Clinton scheint ihre leichte Führung nach der ersten TV-Debatte zwar geringfügig ausgebaut zu haben. Trotzdem lässt sich aus ihrem Vorsprung nicht auf den Ausgang des Rennens schliessen.

    Grafik 1: Hillary Clinton und Donald Trump liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen
    Durchschnitt verschiedener Wählerumfragen, Resultate in Prozent

    Quelle: Real Clear Politics, Vontobel Asset Management

    In den Bereichen Aussenhandel, Zuwanderung und Aussenbeziehungen steht Hillary Clinton im Grossen und Ganzen für eine Fortsetzung der aktuellen US-Politik. Donald Trump - ehemals ein Baulöwe, heute Politiker - verkörpert den radikalen Umbruch. Er möchte wichtige Handelsverträge wie das Nordamerikanische Freihandelsabkommen und die Transatlantische Partnerschaft aufkündigen und aus China und Mexiko eingeführte Güter mit substanziellen Zöllen belegen. Er befürwortet eine restriktive Immigrationspolitik, einschliesslich der Ausschaffung von illegalen Zuwanderern und des Baus einer (weiteren) Mauer entlang der mexikanischen Grenze. Getreu dem Motto «Amerika erhält zu wenig für sein Geld» setzt er in den Aussenbeziehungen auf Abschottung: Trump stellt grundsätzlich alle Allianzen infrage, die seit dem Ende des 2. Weltkriegs das Fundament der US-Politik bilden, darunter die Verteidigungsabkommen mit Japan und Südkorea sowie die Nordatlantikpakt-Organisation (Nato). Zudem deutet seine Unterstützung für den Brexit auf einen Mangel an Wertschätzung der europäischen Institutionen hin.

    Bei der Fiskalpolitik sprechen sich beide Kandidaten für höhere Infrastrukturausgaben aus. Trump will jedoch sowohl die Unternehmens- als auch die persönlichen Einkommenssteuern senken, was einen grundlegenden Unterschied zu den Steuerplänen Clintons darstellt. Die Absichten von Trump stehen zudem im Widerspruch zu republikanischen Grundsätzen: Sein Versprechen, an den Sozialausgaben für die Krankenversicherungs- und Fürsorgeprogramme Medicare und Medicaid festzuhalten, würde das Budgetdefizit und die Staatsverschuldung in die Höhe treiben. Clinton ist viel stärker auf der demokratischen Parteilinie. Mit ihrem Vorschlag, Grossverdiener stärker zu besteuern, liesse sich ein Infrastrukturprogramm in Höhe von 275 Milliarden US-Dollar während fünf Jahren finanzieren.

    Präsidenten werden vom Kongress regelmässig ausgebremst
    Viele Aussagen von Trump sind provokativ und wohl mehr als Startpunkt für Handlungen denn als ausgereifte Politik zu verstehen. Insofern darf man seine Worte nicht für bare Münze nehmen, was allerdings auch für viele Wahlversprechen Hillary Clintons zutrifft. Zudem wurden und werden die Ambitionen der meisten US-Präsidenten, einschliesslich derjenigen von Barack Obama, von einem mehr oder minder obstruktiven US-Kongress immer wieder zurückgestutzt. Die US-Kongresswahlen am 8. November sind daher fast genauso wichtig wie das Rennen um die Präsidentschaft. Ein Drittel der Sitze im Senat und sämtliche Sitze im Repräsentantenhaus werden neu besetzt. Die Demokraten könnten im Senat durchaus die Mehrheit erringen, doch die grosse Kammer dürfte in der Hand der Republikaner bleiben (siehe Grafik 2). In jedem Fall ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine Präsidentin Hillary Clinton dereinst einem zerstrittenen US-Kongress gegenüber sieht, grösser, als dies bei einem Triumph Donald Trumps der Fall wäre.

    Grafik 2: Anzahl der Parteimitglieder im US-Kongress vor dem Wahlgang im November
    Anzahl Sitze

    Quelle: US Senate, US House of Representatives, Vontobel Asset Management

    Berg-und-Tal-Fahrt für Wirtschaft und Finanzmärkte?
    Ein Sieg der demokratischen Kandidatin würde für die Finanzmärkte «mehr vom Gleichen» bedeuten - kein Nervenkitzel, dafür ein hohes Mass an Voraussehbarkeit. Clinton dürfte die Politik der Obama-Administration nahtlos fortsetzen, wobei sie in der Frage des pazifischen Freihandelsabkommens eine abweichende Haltung vertritt. Die Auswirkungen einer Präsidentschaft Donald Trumps auf die Wirtschaft und die Finanzmärkte lassen sich hingegen kaum abschätzen - zu gross ist die Spanne der möglichen Regierungsmassnahmen, die direkte und indirekte Auswirkungen auf die Aktienkurse, US-Staatsanleihen oder den US-Dollar haben könnten. Es ist jedoch absehbar, dass sich die Vereinigten Staaten unter Trump in Richtung «Entglobalisierung» bewegen würden, sehr zum Leidwesen von Exportnationen im Allgemeinen und Schwellenländern im Besonderen. Abzuwarten wäre, ob die Spannungen zwischen den Handelspartnern zu einer Rezession in- und ausserhalb der grössten Volkswirtschaft der Welt führen, was die Investitionspläne der Unternehmen dämpfen würde. Der US-Dollar könnte, wenn alle anderen Faktoren gleich bleiben, von einem niedrigeren Leistungsbilanzdefizit profitieren. Gestiegene Preise für Importgüter und Zuwanderungsbeschränkungen könnten die Inflation (über höhere Arbeitskosten) anheizen.

    Kurzum, bei einem Sieg von Donald Trump würde die Unsicherheit steigen - und die Märkte verabscheuen nichts stärker als Unsicherheit. Folglich haben wir unser Engagement in riskanten Vermögenswerten weiter verringert und sind jetzt neutral positioniert. Die Geldpolitik wird die Aktien- und Anleihenmärkte weiterhin kräftig stützen. Dennoch mahnt die Unsicherheit in Bezug auf den Ausgang der US-Wahlen zu einem gewissen Mass an Vorsicht.


Vontobel Holding AG veröffentlichte diesen Inhalt am 24 October 2016 und ist allein verantwortlich für die darin enthaltenen Informationen.
Unverändert und nicht überarbeitet weiter verbreitet am 24 October 2016 10:23:02 UTC.

Originaldokumenthttps://www.vontobel.com/INT/DE/News/vontobel-news-vescore-steht-zukuenftig-unter-dem-dach-von-vontobel-asset-management-wieder-voll-fuer-quantitative-investments

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