Wien (Reuters) - Der österreichische Stahlkonzern Voestalpine hat bei einem Tochterunternehmen jahrelange Bilanzmanipulationen über 100 Millionen Euro entdeckt.

Bei einer Gesellschaft der Metal Forming Division seien bewusst ergebnisverbessernde Fehlbuchungen hinsichtlich der Bilanzierung und Bewertung von Vermögensgegenständen und Schulden identifiziet worden, geht aus dem am Mittwoch veröffentlichten Geschäftsbericht für 2023/24 hervor. Die Fehlbuchungen seien über etwa zehn Jahre erfolgt, sagte ein Firmensprecher zur Nachrichtenagentur Reuters. Im Verdacht steht ein ehemaliger Manager der Division, der das Unternehmen im Herbst 2023 verlassen hatte, sowie eine weitere Person.

"Was die Motive sind, wissen wir nicht", sagte der Sprecher. Die Fehlbuchungen seien nicht cashwirksam gewesen und es habe keinen Mittelabfluss gegeben. Derzeit laufe eine Untersuchung im Unternehmen. Zudem sei eine Rechtsanwaltskanzlei und eine Wirtschaftsprüfungsgellschaft beauftragt worden. Bis spätestens im September soll die Sachlage aufgearbeitet werden.

(Bericht von Alexandra Schwarz-Goerlich, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)