Das deutsche Unternehmen Enercon erklärte am Montag, dass eine "massive Störung" der Satellitenverbindungen in Europa den Betrieb von 5.800 Windkraftanlagen in Mitteleuropa beeinträchtigt.

Laut Enercon funktionierten die Satellitenverbindungen seit Donnerstag nicht mehr, wodurch die Fernüberwachung und -steuerung der Windturbinen mit einer Gesamtkapazität von 11 Gigawatt (GW) nicht mehr möglich war.

"Die genaue Ursache für die Unterbrechung ist noch nicht bekannt. Die Kommunikationsdienste fielen fast zeitgleich mit dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine aus", sagte Enercon in einer Erklärung.

Das Unternehmen sagte, es habe keine weiteren Informationen darüber, wer oder was die Störung verursacht haben könnte.

Enercon hat die deutsche Aufsichtsbehörde für Cybersicherheit (BSI) informiert und arbeitet mit den entsprechenden Anbietern von Satellitenkommunikationsnetzen zusammen, um die Störung zu beheben. Nach Angaben von Enercon waren rund 30.000 Satellitenterminals betroffen, die von Unternehmen und Organisationen aus verschiedenen Branchen in ganz Europa genutzt werden.

Das BSI teilte mit, es sei bekannt, dass bei einem Betreiber von Satellitenkommunikationsnetzen eine Störung aufgetreten sei, die die Wartung einiger Windkraftanlagen eingeschränkt habe, ohne jedoch Einzelheiten zu nennen.

"Aufgrund der redundanten Kommunikationsmöglichkeiten der zuständigen Netzbetreiber werden derzeit jedoch keine Auswirkungen auf die Stabilität des Stromnetzes erwartet. Weitere Untersuchungen zur Ursache werden von dem betroffenen Unternehmen in engem Austausch mit den zuständigen Behörden durchgeführt", so das BSI.

Das in den USA börsennotierte Satellitenkommunikationsunternehmen Viasat Inc. erklärte am Montag, es untersuche einen mutmaßlichen Cyberangriff, der einen teilweisen Ausfall seiner Breitbanddienste für Privatkunden in der Ukraine und anderen europäischen Ländern verursacht habe.

Enercon arbeitet mit den Betreibern der betroffenen Windparks zusammen, um alternative Möglichkeiten zur Wiedererlangung der Fernsteuerung der Turbinen zu finden, sagte das Unternehmen, ohne die Namen der Betreiber zu nennen.

Es bestehe keine Gefahr für die Turbinen, da sie weiterhin im "Automatikmodus" betrieben würden, so das Unternehmen.

Die deutsche Tageszeitung Handelsblatt berichtete zuerst am Montag über die Störung. (Berichte von Maria Sheahan, Christoph Steitz und Andreas Rinke; Redaktion: Miranda Murray und Bernadette Baum)