Unsere Auswahl an weiteren Ereignissen aus der Finanz- und Wirtschaftswelt, die in der Woche im Fokus stehen werden (Angaben in Ortszeit Deutschland):


6. Deutsche Bank mit Kosten und Postbank-Problemen im Blick 

Die Deutsche Bank setzt zwar seit geraumer Zeit wieder verstärkt auf Wachstum, darf dabei aber die Kosten nicht aus den Augen verlieren. Und die sind 2023 voraussichtlich höher ausgefallen als erwartet, was unter anderem Restrukturierungsaufwand und Kosten für das Postbank-Debakel geschuldet sein dürfte. Bei der Postbank steht der Stand der Aufarbeitung des Rückstaus aus der Migration der Kundendaten im Blick. Aktionäre können sich unterdessen auf höhere Ausschüttungen einstellen, wie die Bank bereits vor drei Monaten angedeutet hatte. Und das Management muss aufzeigen, ob Provisionserlöse und das Investmentbanking das Wachstum 2024 anschieben können, wenn der Rückenwind durch hohe Zinsen abebbt.

>>> Donnerstag, 1. Februar 2024; 07:00


7. Keine Überraschungen bei Siemens Healthineers 

Siemens' Medizintechnikgeschäft dürfte im ersten Geschäftsquartal mit Ausnahme der Labordiagnostik in allen Geschäftsfeldern Wachstum gezeigt haben, vor allem aber im Onkologiegeschäft der US-Tochter Varian. Verglichen mit den Jahreszielen erwarten die Analysten ein etwas schwächeres Jahresviertel. Berücksichtigt ist dabei eine Antikorruptionskampagne, die China in seinem Gesundheitswesen fährt, und die den Absatz nicht nur im abgelaufenen, sondern auch im laufenden Quartal beeinträchtigen könnte. Erneut Thema dürfte der laufende Umbau im margenschwachen Diagnostik-Geschäft sein.

>>> Donnerstag, 1. Februar 2024; 07:00


8. Euroraum-Inflation zu Jahresbeginn wieder rückläufig 

Im Dezember hatten Basiseffekte bei den deutschen Energiepreisen zu einem Anstieg der Euroraum-Inflation beigetragen. Im Januar fallen diese Effekte wieder weg, und entsprechend dürften auch die Inflationsrate gesunken sein. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte erwarten, dass die Verbraucherpreise mit einer Jahresrate von 2,7 (Dezember: 2,9) gestiegen sind. Für die Kernteuerung wird ein Rückgang auf 3,2 (3,4) Prozent erwartet.

>>> Donnerstag, 01.02.2024; 11:00


9. Bank of England von Inflation ausgebremst 

Der Anstieg der britischen Inflation hat der Bank of England (BoE) einen Strich durch die Rechnung gemacht. Dadurch könnten sich die Erwartungen für eine erste Zinssenkung verzögern, was zu weiterem Druck auf die britische Wirtschaft führen würde, da höhere Zinsen die Verbraucherausgaben länger belasten würden. Die Inflation zog im Dezember auf 4,0 Prozent an, was auf neue Steuern auf Tabakwaren zurückzuführen war. Die BoE strebt eine Inflationsrate von 2,0 Prozent an. Im Dienstleistungssektor beträgt der Preisauftrieb sogar 6,3 Prozent. Den Daten von Refinitiv zufolge rechnen die Geldmärkte mit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte im Mai. Der Leitzins liegt aktuell bei 5,25 Prozent, der höchste Stand seit 15 Jahren. Die Dynamik im britischen Dienstleistungssektor deutet darauf hin, dass die BoE bis weit ins Jahr 2024 warten könnte, bevor sie eine Zinssenkung in Erwägung zieht, schrieb James Smith, Ökonom bei ING Developed Markets, einer Researchnote.

>>> Donnerstag, 01.02.2024; 13:00


10. Haushalt und Hilfen für Ukraine im Fokus des EU-Gipfels 

Die EU-Staats- und Regierungschefs der EU werden sich auf dem Sondergipfel hauptsächlich mit ihrem Ausgabenplan für die kommenden Jahre und mit den militärischen, humanitären und finanziellen Hilfen für die Ukraine beschäftigen. Kiew hat beklagt, dass der Ukraine langsam funktionierende Waffen ausgehen. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz hat gewarnt, dass die Zusagen der europäischen Länder für militärische Hilfen an die Ukraine nicht ausreichten. Deutschland selbst ist Europas größter Waffenlieferant an die Ukraine. Frankreich ist hingegen zurückhaltender. Auf dem EU-Gipfel soll es auch darum gehen, dass die Zusage aller 27 EU-Staaten für ein 50-Milliarden-Euro-Paket an Finanzhilfen für die Ukraine eingehalten wird.

>>> Donnerstag, 1. Februar 2024


11. Thyssenkrupp-Chef braucht das Vertrauen der Investoren 

Die erste Hauptversammlung des Ruhrkonzerns wird für Konzernchef Miguel Lopez nicht einfach. Seit Amtsantritt vor acht Monaten ist der Aktienkurs um gut 10 Prozent gefallen. Intern hat der Deutsch-Spanier ein Performance-Programm auf den Weg gebracht, um die noch von seiner Vorgängerin Martina Merz gesetzten Finanzziele zu erreichen. Während Merz den Sparten viel Eigenständigkeit zubilligte, will Lopez den Konzern wieder mehr von oben führen. Davon zeugen zwei zusätzliche Vorstände, die der Aufsichtsrat gegen das Votum der Arbeitnehmerseite durchboxte. Die IG Metall ist deshalb nicht gut zu sprechen auf Lopez. Zugleich wollen Investoren Erfolge. Deka-Manager Ingo Speich hat kürzlich die fehlende Veränderungsbereitschaft beklagt und Thyssenkrupp als "Ankündigungsweltmeister" tituliert.

>>> Freitag, 2. Februar 2024; 10:00


12. US-Jobwachstum trotz straffer Zinspolitik stabil 

Das US-Stellenwachstum dürfte trotz der straffen Zinspolitik der Federal Reserve stabil geblieben sein. Für Januar erwarten Ökonomen nach dem Factset-Konsens ein Stellenwachstum von 178.000 (Vormonat: 216.000) und einen Anstieg der Arbeitslosenquote auf 3,8 (3,7) Prozent. Für die Stundenlöhne wird ein Zuwachs um 0,3 (0,4) Prozent gegenüber dem Vormonat vorhergesagt. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass die US-Notenbanker bei ihrer anstehenden Sitzung die Zinssätze ändern werden, aber eine mildere Inflation könnte ihnen die Tür offen halten, um eine Zinssenkung im Frühjahr in Betracht zu ziehen. Die meisten Währungshüter haben angedeutet, dass sie im vergangenen Juli eine Zinspause vorgenommen haben, als sie ihren Leitzins auf eine Spanne von 5,25 und 5,50 Prozent anhoben, ein Höchststand seit mehr als zwei Jahrzehnten. Die Notenbanker gehen davon aus, dass sie die Zinssätze in diesem Jahr dreimal senken werden, wie sie auf ihrer Sitzung im Dezember prognostiziert haben, aber sie haben nicht angegeben, wann diese Senkungen beginnen werden.

>>> Freitag, 02. Februar 2024; 14:30


Mitarbeit: Andreas Plecko, Olaf Ridder, Andrea Thomas, Andreas Kißler, Hans Bentzien, Matthias Goldschmidt

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January 26, 2024 09:37 ET (14:37 GMT)