Zürich (awp) - Die Aktien der Uhrenhersteller Swatch Group und Richemont gehören am Montag zu den grössten Gewinnern unter den Schweizer Blue Chips. Mit ein Grund für den guten Auftakt in die neue Börsenwoche dürften optimistische Aussagen von Jean-Claude Biver sein. Der Chef der Uhrensparte des französischen Luxusgüterkonzerns LVMH mit Marken wie Tag Heuer oder Zenith, erwartet im neu angelaufenen Jahr eine Trendwende und somit Wachstum.

Bis um 10.40 Uhr legen Swatch um 1,4% auf 316,80 CHF und Richemont um 0,8% auf 67,95 CHF zu. Demgenüber verliert der Gesamtmarkt (SMI) 0,16%.

Für Biver ist es eine ausgemachte Sache, dass die Schweizer Uhrenfabrikanten 2017 auf den Wachstumspfad zurückfinden werden. "Ich bin überzeugt, dass das neue Jahr unserer Industrie Wachstum bringen wird", sagte Biver in einem Interview mit der "Schweiz am Sonntag". "Die Exporte werden sich erholen und wieder raufgehen." Bereits Ende November des vergangenen Jahres äusserte sich Biver mit Blick auf 2017 in einem Zeitungsinterview optimistisch.

Zurückhaltendere Töne schlagen indessen Bankanalysten an. Goldman Sachs erhöhte zwar am Berichtstag das Kursziel für Richemont leicht auf 70 von bislang 67 CHF, beliess aber das Aktienrating auf 'Neutral'. Die jüngsten Exportdaten für die Uhrenindustrie aus Hongkong und China würden zwar auf eine weniger negative Nachfragesituation in Asien hindeuten, insgesamt bleibe das Wachstumsmomentum für Luxusuhren aber nach wie vor gedrückt, hiess es im Kommentar.

Die Experten der Bank Bernstein glauben nicht, dass die Uhrenbranche bereits im 2017 zu Wachstum zurückfinden wird. Sie schätzen, dass die Umsätze der weltweiten Uhrenhersteller um 2% sinken werden. Immerhin wird für den globalen Schmuckverkauf ein Wachstum von 5% erwartet. In der Schmuckbranche ist Richemont mit den Marken Cartier und Van Cleef and Arpels stark vertreten.

Im Handel hoffen die Marktteilnehmer auf positive News, wenn Richemont am Donnerstag ein Update zum Geschäft im dritten Quartal 2016/17 (Oktober-Dezember) abgeben wird. Es wird darüber diskutiert, ob Richemont nicht nur mit einer Stabilisierung, sondern sogar mit Wachstumszahlen auftrumpfen könnte.

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