STELLENBOSCH (awp international) - Der in einem Bilanzskandal steckende und schwer angeschlagene Möbelkonzern Steinhoff hat sich weiteres Geld verschafft. Wie das sowohl in Frankfurt als auch in Johannesburg börsennotierte Unternehmen am Montag mitteilte, hat es weitere Anteile an der Investmentholding PSG Group verkauft. Veräussert wurden 29,4 Millionen Aktien zu 240 südafrikanische Rand das Stück. Für das Aktienpaket über 13,5 Prozent erlöst Steinhoff brutto umgerechnet rund 478 Millionen Euro. Steinhoff hält nun lediglich noch rund 2,5 Prozent der PSG-Aktien.

Die im MDax geführten Steinhoff-Papiere gaben am Nachmittag einen Teil ihrer Kursgewinne wieder ab. Der Platzierungspreis lag den Angaben des Unternehmens zufolge gut 5 Prozent unter dem Schlusskurs vom Freitag. Hatten die Aktien am Vormittag zeitweise noch zweistellig zugelegt, belief sich das Plus zuletzt nur noch auf 4,65 Prozent. Ein Steinhoff-Papier kostete in Frankfurt 0,53 Euro.

Ein erstes Paket an PSG-Aktien hatte der Möbelkonzern bereits Mitte Dezember veräussert. Damals hatte das Unternehmen 20,6 Millionen Aktien oder 9,5 Prozent der Anteile an PSG verkauft. Dadurch hatte Steinhoff nach damaligen Angaben umgerechnet rund 293 Millionen Euro eingenommen.

Steinhoff hatte Unregelmässigkeiten in mehreren Jahresabschlüssen eingeräumt, woraufhin zahlreiche Führungskräfte gehen mussten. Die Aktie war daraufhin abgestürzt und notiert nur noch im Cent-Bereich.

Wichtigste Aufgabe des neuen Managements ist es nun, den laufenden Betrieb sicherzustellen. Steinhoff ist hierzulande am Möbelhändler Poco beteiligt; dieser sieht sich von den Turbulenzen nach früheren Angaben nicht betroffen. Am 26. Januar will Steinhoff nach jüngsten Angaben seine europäischen Geldgeber in London treffen. Ende vergangener Woche hatte Steinhoff zudem angekündigt, sich gegenwärtig in der Lage zu sehen, fällige Zinsen auf Schulden zu bezahlen./she/kro/he