US-Justiz wirft Chinesen Hackerangriff auf Siemens vor
Am 27. November 2017 um 22:47 Uhr
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WASHINGTON (dpa-AFX) - Das US-Justizministerium beschuldigt drei Chinesen, Cyber-Attacken auf den deutschen Großkonzern Siemens und zwei weitere Unternehmen verübt zu haben. Bei den Hackern handele es sich um Gründer, Manager und Mitarbeiter der chinesischen Firma Guangzhou Bo Yu Information Technology Company Limited ("Boyusec"), heißt es in der am Montag veröffentlichten Anklageschrift. Die Angriffe auf die Netzwerke von Siemens sowie Moody's Analytics und Trimble sollen sich zwischen 2011 und Mai 2017 ereignet haben.
Bei Siemens versuchten die Hacker den US-Ermittlern zufolge unter anderem im Mai und Juni 2014 Passwörter und Nutzernamen von Mitarbeitern zu erbeuten. Zwischen Juni und August 2015 sollen rund 407 Gigabyte an geschützten Daten entwendet worden sein. Siemens äußere sich aus Prinzip nicht zu Angelegenheiten der internen Sicherheit, sagte ein Unternehmenssprecher auf Nachfrage. Datensicherheit sei jedoch weltweit von höchster Priorität für den Konzern. "Wir überwachen und schützen unsere Infrastruktur rigoros."/hbr/DP/she
Siemens AG zählt zu den weltweit führenden Anbietern von Elektro-und Elektronikgeräten. Der Umsatz (vor Bereinigungen innerhalb der Unternehmensgruppe) ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien verteilt:
- Digitale Industrieausrüstungen (28,2%): automatisierte Produktions-, Montage-, Logistik- und Überwachungssysteme usw.;
- medizinische Geräte (27,8%): Systeme für die medizinische Bildgebung, Labordiagnostik und Hörgerätesysteme usw.;
- Lösungen für smarte Gebäude und Infrastrukturen (25,6%): Lösungen für den Energiewandel, Produkte der Klimatechnik (Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen), Gebäudesicherheitssysteme (Brandmelde- und Brandschutzsysteme, Zugangskontrollsysteme, Videoüberwachung und Einbruchmeldeanlagen usw.), technische Gebäudemanagementsysteme usw.;
- Mobilitätslösungen und -systeme (13,5%): Schienenfahrzeuge, Bahnautomatisierungssysteme, Bahnelektrifizierungssysteme, digitale und cloudbasierte Lösungen usw.
Der restliche Umsatz (4,9%) wird insbesondere mit Finanzaktivitäten erzielt (Leasing, Ausrüstungs- und Projektfinanzierung, Finanzberatungsleistungen usw.).
Geographisch gesehen verteilt sich der Umsatz wie folgt: Deutschland (16,3%), Europa / Gemeinschaft Unabhängiger Staaten / Afrika / Naher Osten (30,8%), Vereinigte Staaten (23,9%), Nord- und Südamerika (5,2%), Asien und Australien (23,8%).