NEW YORK (dpa-AFX) - Nach dem zuletzt starken Lauf der Siemens-Papiere sieht die US-Investmentbank Goldman Sachs die Titel des Elektrokonzerns inzwischen als zu hoch bewertet an. Analystin Daniela Costa stufte die Papiere um gleich zwei Stufen von "Buy" auf "Sell" ab und reduzierte das Kursziel von 118 auf 100 Euro. Es liegt damit deutlich unter dem aktuellen Aktienkurs von 116,40 Euro.

Es gebe nur noch wenig Spielraum für Kostensenkungen, schrieb Costa in einer am Mittwoch vorgelegten Studie. Der künftige Gewinn könnte den Markt enttäuschen. Anderswo im Sektor seien bessere Renditen zu erzielen.

Die zuletzt überdurchschnittliche Kursentwicklung sei allerdings gerechtfertigt gewesen, denn Siemens habe den Renditerückstand zur Konkurrenz fast aufgeholt. Der einst zögerliche Analystenkonsens sei mit seinen Erwartungen an die zeitnahe Absatzmengen- und Margenentwicklung aber mittlerweile zu optimistisch geworden. Costa rechnet deshalb mit sinkenden Marktschätzungen.

Mit von ihr erwarteten 6,90 Euro dürfte der Gewinn je Aktie (EPS) vor größeren und bislang unbekannten Einmaleffekten nur das untere Ende der vom Unternehmen für 2017 angepeilten Zielspanne von 6,80 bis 7,20 Euro erreichen. Der Konsens rechne im Schnitt aber mit einem leicht darüber liegenden Ergebnis von 7,30 Euro pro Aktie.

Bei Aktien mit der Einstufung "Sell" rechnet Goldman Sachs auf dem aktuellen Kursniveau sowie im Vergleich zu den anderen von der Bank beobachteten Unternehmen aus der gleichen Branche mit einem unattraktiven Renditepotenzial./tih/ajx/stb

Analysierendes Institut Goldman Sachs.