BASEL (dpa-AFX) - Der Pharmakonzern Roche hat sich 2019 dank gut laufender Pharmageschäfte weiter gegen die zunehmende Generikakonkurrenz behauptet. Vor allem jüngere Kassenschlager wie das MS-Medikament Ocrevus, Hemlibra zur Behandlung der Bluterkrankheit, das Immun-Therapeutikum Tecentriq und das Krebsmittel Perjeta trugen zur konzernweiten Umsatzsteigerung von 8 Prozent auf 61,47 Milliarden Schweizer Franken (57,31 Mrd Euro) bei, wie der Konzern am Donnerstag in Basel mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit etwas mehr gerechnet. Mit dem um elf Prozent gesteigerten Kerngewinn je Aktie von 20,16 Franken übertraf Roche jedoch die Erwartungen.

Herausfordernd dürfte das Geschäft für Roche aber weiterhin bleiben. Konzernchef Severin Schwan erwartet im laufenden Jahr einen noch höheren Wettbewerbsdruck durch sogenannte Biosimilars, also von Nachahmer-Medikamenten biopharmazeutischer Arzneimittel. Für 2020 plant der Konzern zunächst vorsichtig mit einer wechselkursbereinigten Umsatzsteigerung im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich, der Kerngewinn je Aktie soll ungefähr im gleichen Tempo zulegen. Auch die Dividende soll 2020 weiter steigen.

Die Aktie der Schweizer gab im vorbörslichen Handel um etwa 1 Prozent nach. 2019 ist der Kurs um mehr als ein Viertel im Wert gestiegen und lag damit ungefähr im Mittelfeld der europäischen Pharmatitel.

Der Novartis-Konkurrent verdankt sein Wachstum im abgelaufenen Jahr vor allem wieder der größeren Pharmasparte. Hier stiegen die Umsätze um 10 Prozent auf fast 49 Milliarden Franken. Besonderen Erfolg feierte der Konzern dabei mit dem Immun-Therapeutikum Tecentriq, dessen Umsätze sich zum Vorjahr mehr als verdoppelten und fast zwei Milliarden Franken einbrachten. Das Mittel war denn auch in allen Regionen stärker gefragt. Auch bei Ocrevus, erstmalig zugelassen 2017, ging es mit den Umsätzen in den USA und Europa deutlich nach oben.

Weitaus schwieriger verlief das Geschäft dagegen mit dem älteren Blockbuster-Medikament Herceptin gegen Brust- und Magenkrebs. Auch wenn Roche seine Umsätze mit dem Mittel in China noch steigern konnte, gingen die Erlöse insgesamt wegen der wachsenden Konkurrenz durch Nachahmer um 12 Prozent zurück.

Die kleinere Diagnostiksparte ging umsatzseitig nur mit einem knappen Plus aus dem Jahr. Unter dem Strich erzielte Roche 2019 einen Gewinn von 14,1 Milliarden Franken, ein knappes Drittel mehr als im Vorjahr. Hier profitierte der Konzern auch von im Vergleich zu 2018 niedrigeren Wertminderungen auf immaterielles Anlagevermögen.

Bei der Dividende will das Management um Konzernchef Schwan für das abgelaufene Jahr 9,00 Franken je Aktie vorschlagen, nach 8,70 Franken ein Jahr zuvor./kro/men