Manuskript Stand 06. Mai 2022; enthält noch nicht die Ausführungen aus der Konzernquartalsmitteilung zum 1. Quartal 2022, die am 10. Mai 2022 veröffentlicht werden;

Änderungen bleiben vorbehalten

Rede

von Hans Dieter Pötsch

Vorsitzender des Vorstands der Porsche Automobil Holding SE

Ordentliche Hauptversammlung, die als virtuelle Hauptversammlung stattfindet, am 13. Mai 2022 in Filderstadt

Es gilt das gesprochene Wort

Meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Aktionärinnen und Aktionäre,

auch ich begrüße Sie zur ordentlichen Hauptversammlung der Porsche Automobil Holding SE sehr herzlich. Dieser Termin findet unter außergewöhnlichen Umstän-den statt. Der Krieg in der Ukraine hat alles verändert. Vor unseren Augen spielt sich eine politische und menschliche Tragödie ab, deren Folgen heute niemand abschätzen kann. Unsere Gedanken sind bei den vielen Menschen in der Ukraine, die sich einem Angriffskrieg gegenübersehen. Menschen, die Familienmitglieder und ihre Heimat verloren haben und nun vor Gewalt und Zerstörung fliehen müs-sen. Das Leid und die schrecklichen Bilder, die uns täglich erreichen, sind schwer zu ertragen. Deswegen hoffen wir auf ein möglichst schnelles Ende der Kampf-handlungen und eine Rückkehr zur Diplomatie. Ich denke, ich spreche hier im Na-men aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Auch wenn wir unser Tagesgeschäft fortführen, fällt uns das in diesen Tagen sehr schwer.

Unsere Hauptversammlung findet auch in diesem Jahr in virtueller Form statt. Die Entscheidung für eine virtuelle Hauptversammlung hatten wir aufgrund der Unsi-cherheiten des Pandemieverlaufs getroffen. Unsere Aktionärinnen und Aktionäre hatten auch in diesem Jahr die Möglichkeit, über das Aktionärsportal Fragen zu den Punkten der Tagesordnung vorab einzureichen. Wie bei einer Präsenzveranstal-tung werden Vorstand und Aufsichtsrat der Porsche SE diese Fragen umfassend und vollständig beantworten.

Darüber hinaus hatten wir ermöglicht, vor der Hauptversammlung Stellungnahmen in Textform mit Bezug zur Tagesordnung elektronisch einzureichen. Die Stellung-nahmen sind seit dem 2. Mai im Aktionärsportal einsehbar. Zudem haben wir das Manuskript meiner Rede sieben Tage vor der Hauptversammlung auf unsererWebsite veröffentlicht. Damit hatten Sie, liebe Aktionärinnen und Aktionäre, die Möglichkeit, vorab auch Fragen zum Inhalt meiner Rede einzureichen.

Neben mir sitzt heute zum ersten Mal Herr Dr. Johannes Lattwein, der zum 1. Feb-ruar das Ressort Finanzen und IT übernommen hat. Wir sind sehr froh, dass uns Herr Lattwein mit seiner Erfahrung und Expertise im Vorstand unterstützt.

Beginnen möchte ich mit der Entwicklung der Porsche Automobil Holding SE im vergangenen Geschäftsjahr. Diese verlief für unser Unternehmen im Ergebnis sehr erfolgreich. Trotz der Belastungen aus der Covid-19-Pandemie und einer anhaltend angespannten Versorgungssituation bei Halbleitern konnten wir ein Konzernergeb-nis nach Steuern von 4,6 Mrd. Euro erzielen. Damit haben wir uns im Vergleich zum Vorjahresergebnis von 2,6 Mrd. Euro deutlich gesteigert. Maßgeblich beein-flusst ist unser Konzernergebnis nach Steuern durch das at Equity-Ergebnis aus unserer Beteiligung an der Volkswagen AG von 4,6 Mrd. Euro. Im Vorjahr hatte es 2,7 Mrd. Euro betragen.

Die Nettoliquidität des Porsche SE Konzerns belief sich zum 31. Dezember 2021 auf 641 Mio. Euro. Ein Jahr zuvor hatte sie bei 563 Mio. Euro gelegen. Der Zu-wachs lässt sich in erster Linie auf einen Dividendenüberschuss in Höhe von 80 Mio. Euro sowie eine Wertrealisierung in unserem Beteiligungsportfolio in Höhe von 51 Mio. Euro zurückführen.

Meine Damen und Herren,

wie bereits erwähnt, wirkt sich unsere Beteiligung an der Volkswagen AG maßgeb-lich auf die Kennzahlen der Porsche SE aus. Deswegen möchte ich Ihnen einenkurzen Überblick über die Entwicklungen im Volkswagen Konzern geben. Das Un-ternehmen hat angesichts des zweiten Pandemiejahres eine bemerkenswerte Ro-bustheit gezeigt. Zwar beeinflusste der globale Halbleitermangel die Geschäftszah-len in der zweiten Jahreshälfte 2021 zunehmend negativ. Dennoch: Volkswagen hat seine Transformation zu einem Mobilitätskonzern beschleunigt. Wir in der Por-sche SE unterstützen diese Entwicklung und sehen darin ein erhebliches Wertstei-gerungspotenzial für den Volkswagen Konzern.

Der Volkswagen Konzern konnte seine Umsatzerlöse um 12 Prozent auf 250,2 Mrd. Euro steigern. Das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen verdoppelte sich im Vergleich zu 2020 nahezu und erreichte 20,0 Mrd. Euro. Die operative Umsatz-rendite vor Sondereinflüssen stieg ebenfalls - von 4,8 Prozent im Vorjahr auf 8,0 Prozent. Das Ergebnis nach Steuern wuchs um 74,8 Prozent auf 15,4 Mrd. Euro.

Auch die E-Offensive gewann weiter an Fahrt. Mit 452.900 Einheiten wurden welt-weit nahezu doppelt so viele batterieelektrische Fahrzeuge ausgeliefert wie im Vor-jahr. Der Volkswagen Konzern ist dabei mit einem Marktanteil von 25 Prozent Marktführer in Europa. In den USA erzielte er mit rund 7,5 Prozent den zweitgröß-ten Marktanteil. Und in China wurden mit 92.700 Fahrzeugen mehr als viermal so viele batterieelektrische Fahrzeuge ausgeliefert wie 2020.

Ein wichtiger Schritt für die Transformation des Volkswagen Konzerns soll nach dem derzeitigen Zeitplan im vierten Quartal in Form eines möglichen Börsengangs der Porsche AG folgen. Darüber haben die Porsche SE und die Volkswagen AG im Februar eine Eckpunktevereinbarung unterzeichnet.

Demnach soll das Grundkapital der Porsche AG in 50 Prozent Stammaktien und 50 Prozent Vorzugsaktien unterteilt werden. Im Rahmen des möglichen Börsengangsist geplant, ein Viertel der Vorzugsaktien am Kapitalmarkt zu platzieren. Parallel soll die Porsche SE 25 Prozent zuzüglich einer Aktie der Stammaktien an der Porsche AG erwerben. Das entspräche 12,5 Prozent des Gesamtkapitals.

Die Porsche SE unterstützt damit die Pläne der Volkswagen AG, ihre finanzielle Flexibilität zu erweitern und die industrielle und technologische Transformation des Konzerns zu beschleunigen. Die Porsche AG würde ihrerseits größere unternehme-rische Freiheiten erhalten und könnte trotzdem weiterhin die wertvollen Synergien im Konzernverbund nutzen.

Darüber hinaus würde durch den Börsengang die Bewertung der Porsche AG am Kapitalmarkt sichtbar und eine attraktive Bewertungsperspektive für die Volkswa-gen AG entstehen. Von beidem profitiert auch die Porsche SE.

Mit dem Anteil an der Porsche AG würde die Porsche SE zudem eine zweite Kern-beteiligung erwerben und sich damit ihrer Investitionsstrategie folgend konsequent weiterentwickeln. Diese zweite Beteiligung würde eine stärkere Ausrichtung auf den Bereich Sport und Luxus bedeuten und stünde zudem für eine Diversifikation unse-res Dividendenzuflusses. Davon würden Sie als Aktionärinnen und Aktionäre der Porsche SE profitieren.

Der Erwerb von Stammaktien der Porsche AG erfordert einen soliden Finanzie-rungsplan. Die Porsche SE ist heute weitestgehend eigenkapitalfinanziert. Sie ver-fügt über eine Eigenkapitalquote von 99,4 Prozent und über eine positive Nettoli-quidität. Damit besteht für uns ein großes Finanzierungspotential. Wir arbeiten an Finanzierungsplänen, um in unterschiedlichen Bewertungsszenarien für den Bör-sengang robust aufgestellt zu sein.

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Porsche Automobil Holding SE published this content on 06 May 2022 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 22 May 2022 06:25:09 UTC.