Luzern (awp) - Das Immobilienunternehmen Mobimo hat im Geschäftsjahr 2017 wie erwartet den Rekordgewinn des Vorjahres nicht mehr erreicht. Das Ergebnis ist nach den hohen Verkaufs- und Neubewertungsgewinnen wieder stärker durch die operative Leistung geprägt, wie es hiess. Dennoch soll die Dividende stabil bleiben und auch der Ausblick ist robust. Die Aktie steht im frühen Handel aber unter Druck.

Der Erfolg aus Vermietung sank leicht um 2,2% auf 94,1 Mio CHF, dies bei einer wenig veränderten Leerstandsquote von 4,9% (VJ 4,8%). Der EBIT brach indes um rund 30% auf 142,3 Mio, der Reingewinn gar um über 40% auf 91,6 Mio ein.

NEUBEWERTUNGEN NORMALISIERT

Unter Ausklammerung des Erfolgs aus der Neubewertung des Immobilienparks in Höhe von 27,3 Mio (VJ 80,7 Mio) resultiert ein EBIT von 115,0 Mio (-3,8%) und ein Reingewinn von 71,9 Mio (-28%). Damit hätten sich die Neubewertungen wieder normalisiert und der Erfolg widerspiegle damit den plangemässen Baufortschritt bei den grossen Projekten für das eigene Portfolio, aber auch die Aktivitäten zur Qualitätssteigerung im Bestand, so die Mitteilung vom Freitag.

Der Erfolg aus Verkauf Promotion sowie Entwicklungsdienstleistungen stieg um 3,5% auf 24,7 Mio CHF. Durch den Verkauf von vier Anlageliegenschaften wurde derweil ein um 21% tieferer Erfolg von 27,5 Mio erzielt. Die Aktionäre sollen wie im Vorjahr eine Ausschüttung von 10,00 CHF je Aktie erhalten.

Mit den Zahlen hat Mobimo die Erwartungen der Analysten (AWP-Konsens) bis auf die Dividende verfehlt.

PROJEKTE AUF KURS - AUSBLICK ROBUST

Im Entwicklungsgeschäft sei man mit der Realisierung der Grossprojekte Mattenhof, Labitzke und Aeschbachquartier auf Kurs, heisst es weiter. Bei der Labitzke-Überbauung seien bereits vier Monate vor Bezug die Wohnungen zu 100% vermietet, die Gewerbeflächen zu 75%. Die Vermarktung im Aeschbachquartier und Mattenhof werde derweil anspruchsvoller sein, räumt Mobimo ein.

2017 sei aus Pipelinesicht ein Übergangsjahr gewesen mit lediglich zwei kleineren Fertigstellungen. 2018 aber vor allem 2019 und 2020 wechselten dann einige Entwicklungsprojekte in das Portfolio und liessen Mieteinnahmen in Höhe von 25 Mio CHF erwarten.

Einen konkreten Ausblick auf das Geschäftsjahr gibt das Management um CEO Christoph Caviezel nicht. Es erwartet, dass sich der Schweizer Immobilienmarkt 2018 weiterhin robust zeigen wird und die Preise stabil bleiben dürften. Mobimo sei mit dem Portfolio an sehr guten Lagen und der attraktiven Pipeline bestens auf die Herausforderungen vorbereitet und blicke optimistisch in die Zukunft. An der Strategie halte man fest, wobei diese auch künftig attraktive Ausschüttungen ermöglichen sollte.

AKTIE LEICHT IM MINUS - ANALYSTEN BEWERTEN NÜCHTERN

An der Börse geben die Mobimo-Titel kurz nach Handelsstart klar nach. Zur Berichtszeit verlieren sie 2,0% auf 248,50 CHF (SPI -0,1%). Analysten sehen die Zahlen recht nüchtern.

Vontobel-Experte Stefan Schürmann spricht von soliden Resultaten, allerdings seien die Neubewertungsgewinne etwas unter seinen Erwartungen geblieben und die Steuerquote sei etwas höher ausgefallen als gedacht. Die stabile Dividende bezeichnet er als "gesund" und das Immobilienmanagement halte sich in einem anspruchsvollen Markt gut.

Die ZKB sieht das Ergebnis zwar als leicht tiefer als erwartet an, es sei aber solide. Auch Analyst Ken Kagerer stellt die gehaltende Dividende in einem schwierigen Umfeld heraus. Derweil hofft er, dass Mobimo bei der angestrebten Übernahme der Fadmatt nicht zuviel bezahlt.

dm/uh