Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Kochsalzlösung statt Impfstoff: Polizei ermittelt gegen Mitarbeiterin von Impfzentrum 

In Niedersachsen ermittelt die Polizei wegen möglicher Körperverletzung gegen eine Mitarbeiterin eines Impfzentrums, die bei sechs Impfungen gegen das Coronavirus den Impfstoff gegen eine Kochsalzlösung ausgetauscht haben soll. Wie die Polizeiinspektion Wilhelmshaven und der Landkreis Friesland am Sonntag mitteilten, gab die Frau an, sie habe damit eine zu Boden gefallene Ampulle mit Biontech-Impfstoff ersetzen wollen. Eine Gesundheitsgefahr durch die Kochsalzlösung besteht nach Angaben der Behörden nicht. Mithilfe von Antikörpertests soll nun herausgefunden werden, wer von den rund 200 Menschen, die an diesem Tag im Impfzentrum Friesland geimpft wurden, lediglich die Lösung statt des Impfstoffs erhielt.


Dutzende Patienten in Frankreich versehentlich mit Kochsalzlösung "geimpft" 

Durch ein Versehen sind in Frankreich dutzende Patienten mit Kochsalzlösung statt des Corona-Vakzins von Biontech/Pfizer "geimpft" worden. Insgesamt 140 Patienten hätten die wirkungslose Injektion erhalten, erklärte das Krankenhaus von Reims am Samstag. Zwar habe dies für die Betroffenen keine gesundheitlichen Folgen, doch müssten sie nun erneut zur Impfung antreten. Kochsalzlösung wird unter anderem als Verdünnungsmittel bei Injektionen eingesetzt.

Das Krankenhaus untersuchte nach eigenen Angaben die Ursachen für den Irrtum vor. Eine Mitarbeiterin sei damit beauftragt worden, die Sicherheitsverfahren bei den Corona-Impfungen zu verstärken.


Indische Corona-Variante erstmals in der Schweiz nachgewiesen 

In der Schweiz ist erstmals ein Infektionsfall mit der indischen Coronavirus-Variante B.1.617 nachgewiesen worden. Wie das schweizerische Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Samstag auf Twitter mitteilte, handelte es sich bei dem Betroffenen um einen Passagier, der über einen Transitflughafen in die Schweiz eingereist war. Die Beratungen darüber, ob Indien auf die Risikoliste des Landes gesetzt wird, laufen. BAG-Sprecher Daniel Dauwalder sagte AFP, der infizierte Passagier sei in einem europäischen Land umgestiegen, bevor er in der Schweiz gelandet sei. Bereits am Donnerstag hatten die belgischen Behörden den Nachweis der Corona-Variante bei einer 20-köpfigen indischen Studentengruppe gemeldet.


Deutsche Bahn plant für Sommer Urlaubszüge an Küsten und in Alpen 

Die Bahn plant nach Informationen der Bild am Sonntag, im Sommer wieder Reisezüge in deutsche Urlaubsregionen einzusetzen. Dafür sollen 10.000 zusätzliche Sitzplätze täglich allein im Fernverkehr zur Verfügung stehen. Über die Sommermonate Juli, August, September soll es wieder Urlaubszüge an die Küsten (Nord- und Ostsee) und in die Alpen geben. Wie der Sommerfahrplan der Bahn im Detail aussieht, will die Bahn spätestens Anfang Juni bekannt geben.


Ifo-Präsident: Lockdown-Ende für Geimpfte erhebliche wirtschaftliche Vorteile 

Der Präsident des Münchner Ifo-Instituts, Clemens Fuest, begrüßt Pläne der Bundesregierung, Beschränkungen für Covid-19-Geimpfte zurückzunehmen. Die Rückkehr zur Normalität für Geimpfte "hätte erhebliche wirtschaftliche Vorteile", sagte Fuest dem Handelsblatt. Da oft Fixkosten mit der Öffnung entstehen, bräuchten viele Geschäfte zwar eine Mindestzahl an Kunden, um wirtschaftlich sinnvoll öffnen zu können. Aber die Gruppe der vollständig Geimpften steige schnell. "Ihnen nicht zu erlauben, Restaurants oder Hotels zu besuchen würde erheblichen wirtschaftlichen Schaden anrichten", so Fuest. Zwar sei die Kontrolle der Lockerungen für Geimpfte eine Herausforderung. Das ist aber kein hinreichendes Argument, die Öffnungen zu verweigern."


Polizei-Gewerkschaft: Flächendeckende Kontrolle der Ausgangssperren kaum möglich 

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hält flächendeckende Kontrollen zur Einhaltung der Ausgangssperren in Deutschland für unrealistisch. "Eine flächendeckende Kontrolle der Ausgangssperren ist für die Polizei und die zuständigen Ordnungsbehörden der Kommunen kaum möglich", sagte der stellvertretende GdP-Vorsitzende Dietmar Schliff Bild am Sonntag. Sorge bereite der GdP auch eine zunehmende Aggressivität bei den Kontrollen. "Da sind unsere Kolleginnen und Kollegen teils heftiger verbaler Aggression und teilweise auch körperlicher Gewalt ausgesetzt", so der GdP-Vize Schilff.


Fitnessbranche warnt vor Insolvenzwelle 

Der Chef von Fitness First Deutschland, Johannes Maßen, warnt vor einer Insolvenzwelle in der Branche. "In den USA hat jedes dritte Studio wegen Corona Insolvenz angemeldet, und ich gehe in Deutschland von einer ähnlichen Quote aus", sagte der Geschäftsführer von Fitness First Deutschland, Johannes Maßen. Nicht nur kleine Studios seien in Gefahr, "wir wissen auch von großen Ketten, die Probleme haben", so Maßen.


Peru verhängt doppelte Maskenpflicht beim Einkaufen 

Gleich zwei Masken zum Schutz vor dem Coronavirus müssen die Menschen in Peru ab Montag bei ihren Einkäufen tragen. Wie es in einem am Samstag (Ortszeit) veröffentlichten Dekret heißt, gilt die doppelte Maskenpflicht außer in Supermärkten auch an anderen Orten mit einem Risiko für Menschenansammlungen wie Märkte, Einkaufszentren, Apotheken und Galerien. Die doppelte Maskenpflicht kommt zu der Pflicht hinzu, an den genannten Orten ein durchsichtiges Visier zu tragen. Diese Verfügung der Regierung war vergangenen Montag ergangen. Die Corona-Impfkampagne kommt in Peru nur langsam voran. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums haben bislang 559.000 Menschen und damit 1,7 Prozent der 33 Millionen Einwohner die beiden erforderlichen Impfspritzen erhalten.


US-Behörde CDC empfiehlt Schwangeren Corona-Impfung 

Die US-Gesundheitsbehörde CDC empfiehlt Schwangeren, sich gegen Covid-19 impfen zu lassen. Die Empfehlung folgt auf die Veröffentlichung vorläufiger Daten aus einer großen Studie von CDC-Forschern im New England Journal of Medicine am Mittwoch, denen zufolge die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna sicher für schwangere Frauen seien. "Wichtig ist, dass keine Sicherheitsbedenken bei Menschen, die im dritten Trimester geimpft wurden oder ihren Babys festgestellt wurden," sagte CDC-Chefin Rochelle Walensky bei einem Briefing im Weißen Haus am Freitag. Bei Schwangeren seien nach der Impfung dieselben Nebenwirkungen aufgetreten wie bei anderen Menschen. Die CDC-Studie untersuchte die Daten von mehr als 35.000 Menschen, die entweder den Pfizer- oder den Moderna-Impfstoff erhalten hatten. Von fast 4.000 schwangeren Frauen entbanden mehr als 800 während der Studie.


Weltweit eine Milliarde Corona-Impfdosen verabreicht 

Rund fünf Monate nach dem Beginn der ersten Corona-Impfprogramme hat die Zahl der verabreichten Impfdosen die Marke von einer Milliarde überschritten. Laut einer auf offiziellen Daten basierenden Zählung der Nachrichtenagentur AFP wurden bis Samstagabend weltweit gut 1,002 Milliarden Dosen Corona-Impfstoff verabreicht. Mehr als die Hälfte davon entfallen auf die drei Länder USA, China und Indien. Gemessen an der Bevölkerungszahl liegt Israel in Führung, hier sind bereits knapp 60 Prozent der Menschen geimpft. Es folgen die Vereinigten Arabischen Emirate mit 51 Prozent, Großbritannien mit 49 Prozent und die USA mit 42 Prozent. In der EU wurden bislang 128 Millionen Impfdosen verabreicht, die EU-weite Impfquote liegt bei 21 Prozent. Spitzenreiter in der EU ist Malta mit 47 Prozent, gefolgt von Ungarn mit 37 Prozent. In Deutschland liegt die Impfquote laut Robert-Koch-Institut bei 22,8 Prozent. Am verbreitetsten ist der Impfstoff von Astrazeneca, der in zwei Dritteln der 207 erfassten Staaten verabreicht wurde. Der Impfstoff von Biontech/Pfizer wurde in 44 Prozent der Länder eingesetzt.


Scholz will im Mai Öffnungsfahrplan aus Corona-Lockdown festlegen 

Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) will im Mai einen verbindlichen Öffnungsfahrplan aus dem Corona-Lockdown festlegen. "Wir brauchen den Fahrplan zurück ins normale Leben, aber einen, der nicht nach ein paar Tagen widerrufen wird", sagte der SPD-Kanzlerkandidat der Bild am Sonntag. "Ende Mai sollten wir in der Lage sein, belastbare Aussagen zu treffen."

Er wolle, "dass wir als Regierung dann klare und mutige Öffnungsschritte für den Sommer festlegen". Damit sollen sich Restaurants auf ihre Öffnung einstellen und die Bürger ihren Sommer planen können. Ebenfalls soll der Zeitpunkt festgelegt werden, ab wann wieder Konzerte, Theater und Fußball im Stadion möglich seien.


18.773 Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland 

In Deutschland sind am Sonntag 18.773 (Vorwoche: 19.185) Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Sonntagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden zudem 120 (67) weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 165,6 (162,3). Am Samstag war sie mit 164,4 angegeben worden. An Wochenenden liegt die Zahl der Neuinfektionen in der Regel niedriger als im Wochendurchschnitt, weil an den Wochenenden weniger getestet wird und weniger Testergebnisse übermittelt werden. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Fälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie liegt nach Angaben des RKI mittlerweile bei 3.287.418. Die Zahl der insgesamt registrierten Todesfälle stieg auf 81.564. Die Zahl der von einer Covid-19-Erkrankung Genesenen bezifferte das RKI am Sonntag auf rund 2,89 Millionen.

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April 25, 2021 14:23 ET (18:23 GMT)