AegirBio AB (publ) gab die Ergebnisse einer kürzlich in der Zeitschrift Multiple Sclerosis and Related Disorders veröffentlichten Studie bekannt. Die Studie zeigt, wie wichtig das Verständnis der Wechselwirkung zwischen einem Medikament namens Natalizumab und einem Protein im Körper namens IgG4 für Patienten ist, die sich dieser Behandlung unterziehen. Natalizumab wird zur Behandlung von schubförmig remittierender Multipler Sklerose (MS) eingesetzt, einer Erkrankung des zentralen Nervensystems.

Die Studie, die in Zusammenarbeit mit dem Rocky Mountain Multiple Sclerosis Center an der Universität von Colorado durchgeführt wurde, konzentrierte sich auf die Frage, wie sich der IgG4-Spiegel der Patienten auf die Wirksamkeit von Natalizumab auswirkt. Die Studie untersuchte Blutserum- und Speichelproben einer kleinen Gruppe von MS-Patienten. Die Forscher maßen den Gehalt an intaktem Natalizumab, dem gesamten Natalizumab, IgG und IgG4.

Die Ergebnisse zeigten, dass bei hohen IgG4-Spiegeln die Rate, mit der Natalizumab mit anderen Molekülen im Körper interagiert, steigt. Durch diese Wechselwirkung verringert sich die verfügbare Menge an intaktem Natalizumab, was die Wirksamkeit des Medikaments bei der Behandlung von MS schwächen kann. Interessanterweise zeigte die Studie auch, dass Speichelproben ein nützliches nicht-invasives Instrument zur Überwachung des Natalizumab-Spiegels bei MS-Patienten sein können. Die Ergebnisse der Speichelproben stimmten genau mit denen der Blutserumproben überein, was die Idee unterstützt, den Speichel zur Überwachung der Wirksamkeit der Behandlung zu verwenden.

Das Verständnis dieser Wechselwirkungen ist entscheidend für die Optimierung der Behandlungsergebnisse für MS-Patienten. So hat die Studie beispielsweise ergeben, dass Patienten mit niedrigeren IgG4-Spiegeln höhere Konzentrationen von intaktem Natalizumab aufweisen können, auch wenn ihre Natalizumab-Gesamtwerte niedriger sind. Diese Erkenntnis könnte erklären, warum bei einigen Patienten während der Behandlung mit Natalizumab eine seltene Hirninfektion auftritt, die progressive multifokale Leukoenzephalopathie (PML).