Gestern am Abend wurde das Ergebnis der Fed-Sitzung bekanntgegeben. Das Statement beinhaltet nichts Neues und erfüllte damit die Erwartungen der Marktteilnehmer. Die letzten, überraschend schwachen Wirtschaftsdaten der Vereinigten Staaten und die nicht anspringen wollende Inflation veranlassen die Notenbank ihre extrem expansive Geldpolitik beizubehalten und den Leitzins weiterhin auf dem historisch niedrigen Niveau zu belassen. Monatlich werden rund 85 Milliarden Dollar Staatsanleihen und Immobilienpapiere aufgekauft und diese Maßnahme soll so lange fortgesetzt werden, bis die Arbeitslosenquote unter 6,5 Prozent gefallen ist. Noch sind 7,8 Prozent der amerikanischen Bevölkerung ohne Job und die Tendenz dieser Zahl ist nicht wirklich fallend. Die aktuelle Geldpolitik zur Ankurbelung der Wirtschaft ist heftig umstritten, da das Risiko eines Inflationsschubes durch die laufende Notenpresse sehr hoch ist. Die Notenbank muss unbedingt rechtzeitig beginnen gegenzusteuern und außerdem das Entstehen einer neuerlichen Immobilienblase verhindern. Dreht die Fed die Notenpresse abrupt ab, so besteht die Gefahr von rasant steigenden Kreditzinsen, was die ohnehin schwache Konjunktur abwürgen würde. Wird der Markt aber zu lange mit zu viel Geld überschwemmt, so werden die spekulativen Immobilienkäufe weiter steigen, eine Blase entstehen und deren Platzen die Erholung der Wirtschaft mit einem Schlag wieder zunichte machen. Alles in allem ist die Situation äußerst heikel.

Aus Europa hört man zur Zeit wenig Neues. Spaniens Wirtschaftsdaten lassen den Rückfall in eine Rezession befürchten, Zypern braucht dringend Hilfsgelder, um seine Gläubiger bedienen zu können, in Athen stürmten Demonstranten aus Protest gegen Pensionskürzungen das Arbeitsministerium und der griechische Notenbankchef Giorgos Provopoulos lobt sein Land für das Nachholen vereinbarter Reformen und sagt, dass man ein zuverlässiger Schuldner geworden sei.

Am Markt für Rohöl konnten die leicht höheren Preisniveaus gehalten werden. Das Nordseeöl der Sorte Brent notiert bei rund 115,52 Dollar je Fass, das amerikanische WTI kostet aktuell 97,87 Dollar je Barrel (159 Liter). Gold wird bei 1677 Dollar je Feinunze gehandelt.

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