Kaum verändert dürften die US-Börsen in die neue Woche starten. Die Futures auf die großen Aktienindizes treten am Montag vorbörslich mehr oder weniger auf der Stelle.

Am Freitag hatte die Wall Street kräftige Kursgewinne verbucht. S&P-500 und Nasdaq-Composite erreichten dabei sogar neue Rekordstände, nachdem US-Notenbankchef Jerome Powell nur vage Signale bezüglich des Zeitpunkts ausgesendet hatte, zu dem die Federal Reserve mit der Rückführung ihrer monatlichen Anleihekäufe beginnen werde. Außerdem beharrte er darauf, dass der deutliche Anstieg der Inflation nur ein vorübergehendes Phänomen sei. Seine Äußerungen waren dahingehend interpretiert worden, dass die Fed es nicht allzu eilig habe.

Am Montag lässt dieser Powell-Effekt nun nach, wie Marktteilnehmer sagen. Dafür melden sich Inflationssorgen und Zweifel am Tempo der wirtschaftlichen Erholung zurück, zumal die Nachrichtenlage dünn ist. Es stehen weder wichtige Konjunkturdaten noch Unternehmensereignisse auf der Agenda.

Vermögensverwalter befürchten, dass die Ertragslage der Unternehmen darunter leidet, wenn diese höhere Kosten nicht an die Kunden weitergeben können. Die Fed könnte sich unter diesen Umständen gezwungen sehen, ihre Geldpolitik beschleunigt zu straffen. Ein rascher Anstieg der Zinsen wiederum würde vor allem die Aktien großer Technologieunternehmen belasten, die in dem Niedrigzinsumfeld besonders gut gelaufen waren, wie Lars Skovgaard Andersen, Investmentstratege bei der Danske Bank, anmerkt. Ihn mache auch das Tempo misstrauisch, in welchem die Aktienkurse gestiegen seien, fügt er hinzu.

Neben der Fed-Politik bereitet auch die sich ausbreitende Delta-Variante des Coronavirus den Marktteilnehmern Sorgen. Diese bremse das Wachstum des für die US-Wirtschaft so wichtigen privaten Konsums, gibt die Bank Julius Bär zu bedenken. Ihre Volkswirte haben daher ihre Prognose des US-Wirtschaftswachstums im dritten Quartal gesenkt.

Unter den Einzelwerten werden Hill-Rom vorbörslich 3,8 Prozent höher gestellt. Baxter International will den Medizintechnikhersteller für rund 10 Milliarden Dollar kaufen, wie informierte Personen berichten. Hill-Rom kommt derzeit auf eine Marktkapitalisierung von rund 9 Milliarden Dollar.

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August 30, 2021 06:13 ET (10:13 GMT)