Vernier (awp) - Givaudan hat im ersten Quartal 2022 leicht an Schwung eingebüsst. Dennoch gelang es dem Aromen- und Duftstoffhersteller die Erwartungen zu übertreffen. Wegen der hohen Vergleichsbasis aus dem Vorjahr war im Vorfeld eine stärkere Abschwächung erwartet worden.

"Wir freuen uns sehr über unseren guten Start ins Jahr 2022, obwohl das schwierige externe Umfeld viele Teile des Geschäfts betraf", wird Givaudan-Chef Gilles Andrier in der Mitteilung vom Dienstag zitiert.

Hohe Vergleichsbasis

Der Umsatz stieg im ersten Jahresviertel 2022 um 6,4 Prozent auf 1,78 Milliarden Franken. Organisch lag das Wachstum bei 4,6 Prozent, Damit büsste Givaudan zum Schlussquartal 2021 (organisch +5,3%) etwas an Schwung ein. Die Abschwächung muss aber im Lichte der hohe Vergleichsbasis gesehen werden.

Denn Givaudan war 2021 organisch (+7,1%) so stark wie seit 2010 nicht mehr gewachsen. Als Zulieferer von Aromen und Duftstoffen für Esswaren und Haushaltsartikel hatte sich das Genfer Unternehmen in der Pandemie als sehr krisenfest erwiesen. Im ersten Quartal 2021, der Vergleichsbasis für den aktuellen Abschluss, lag das organische Wachstum gar bei 7,7 Prozent.

Die Erwartungen der Analysten wurden mit den publizierten Zahlen klar übertroffen. Diese gingen im Vorfeld gemäss AWP-Konsens von eine organischen Wachstum 3,8 Prozent aus.

Starkes Wachstum bei den Aromen

Getragen wurde das Wachstum vor allem vom Aromen-Geschäft. In der deutlich grössere der beiden Divisionen stiegen die Verkäufe um 9,6 Prozent auf 970 Millionen Franken (organisch +6,4%). Dazu beigetragen hätten sowohl das Stammgeschäft - Getränke, Milchprodukte, Snacks, kulinarische Aromen und Süsswaren - als auch die neuen Wachstumsfelder. So sei bei den alternativen Proteinen das Wachstum zweistellig ausgefallen, während man in "Gesundheit & Wellness" und bei den Naturstoffen im mittleren einstelligen Prozentbereich zugelegt habe.

Bei den Duftstoffen fiel das Wachstum mit einem Plus von 2,8 Prozent auf 810 Millionen dagegen deutlich geringer aus (organisch +2,7%). Die hohen Vergleichsbasis aus dem Vorjahr habe hier die Entwicklung bei den Konsumgütern beeinträchtigt. Weiterhin stark sei aber der Volumenzuwachs bei den Luxusparfümen gewesen. Zudem habe der Bereich "Active Beauty" erneut zweistellig zugelegt.

Weitere Preiserhöhungen angekündigt

Insgesamt zeigt sich das Unternehmen aus Genf zufrieden. Trotz schwierigem Umfeld sei es gelungen, den Geschäftsbetrieb auf hohem Niveau zu halten. Den gestiegenen Rohstoffpreise will der Branchenprimus weiterhin mit Preisweitergaben an die Kunden begegnen. Dadurch soll der Anstieg der Produktionskosten vollständig ausgeglichen werden. Spannend bleiben dürfte aber, wie lange dies dauert und was dies für die Profitabilität im laufenden Jahr bedeuten wird.

Die mittelfristigen Ziele hat Givaudan wie üblich bestätigt. Demnach will das Unternehmen über einen fünfjährigen Zeitraum, der noch bis 2025 dauert, im Durchschnitt organisch jährlich mindestens zwischen 4 und 5 Prozent wachsen. Zudem wird ein freier Cashflow von mindestens 12 Prozent des Umsatz angestrebt.

jl/gab