Zürich (awp) - EFG-Verwaltungsrat Boris Collardi sagt in einem Interview zu den Gerüchten über einen Zusammenschluss mit Konkurrentin Julius Bär: "Gespräche finden immer statt, sei es zwischen EFG und Julius Bär oder mit anderen Banken."

"Man kennt sich, und man schätzt sich. Ich werde aber keine Gerüchte kommentieren", sagte Collardi, der einst Chef von Julius Bär war, im Interview mit der "NZZ am Sonntag".

Vor einem Monat hatten Medien berichtet, dass Julius Bär und EFG International die Möglichkeit eines Zusammenschlusses besprochen hätten. Die Gespräche seien aber eingestellt worden.

Auf die Frage, ob Collardi bald zu Julius Bär zurückkehre sagte er: "Der Teil meiner Karriere, in der ich operativ tätig bin, ist vorbei. Ich bin bald 50 und habe mich 13 Jahre als CEO sowie als Managing Partner engagiert." Es gebe energetischere Leute, die absolut kompetent seien, um einen solchen Job zu machen.

"Julius Bär war ein schönes Kapitel. Doch jetzt schreibe ich ein neues bei der Privatbank EFG, bei der ich als Investor eingestiegen bin", sagte Collardi.

Nach dem deutlichen Anstieg widerspiegle der Kurs der EFG-Aktie heute die Realität besser als vor zwei Jahren. "Doch es gibt immer noch viel Potenzial. Ich glaube, das Vertrauen ist da, dass die Bank allein, ohne Übernahmen, wachsen kann. Wir haben 2023 netto über 100 Kundenberater neu eingestellt. Die Bank kann allein über diese Einstellungen in den nächsten Jahren bis zu 30 Milliarden Franken an Neugeldern anziehen", sagte Collardi.

jb/