Zürich (awp) - Der Vermögensverwalter EFG International weist für die ersten zehn Monate des Jahres eine Rekordprofitabilität aus. Der Reingewinn habe den Wert von 240 Millionen Franken überstiegen, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.

Ein Vorjahreswert wird zwar nicht geliefert. Es wird aber auf den Gesamtjahresgewinn 2022 von gut 202 Millionen verwiesen, der also bereits nach zehn Monaten deutlich übertroffen wurde.

Das Betriebsergebnis habe sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum klar verbessert, hiess es zur Begründung. Der Hauptgrund sei ein gutes Ergebnis im Zinsengeschäft infolge der weltweit gestiegenen Zinsen. Positiv ausgewirkt hätten sich zudem höhere Aktivitäten der Kunden im Devisenbereich. Auch die Swap-Erträge und das Lebensversicherungsportfolio hätten einen positiven Beitrag geleistet.

Viele Neugelder

Hingegen habe etwas das Kommissionsgeschäft die Entwicklung bei den verwalteten Vermögen gespürt. Diese kamen laut den Angaben per Ende Oktober bei 144,1 Milliarden Franken zu liegen - nach noch 146,5 Milliarden Ende Juni. Der leichte Rückgang wurde primär mit Wechselkursschwankungen begründet.

An den Neugeldern lag es hingegen nicht. Im Gegenteil hat das Institut weitere Neugelder angezogen. In den gesamten ersten zehn Monaten betrug der Neugeldzufluss netto 5,2 Milliarden Franken. Im ersten Halbjahr hatte lediglich ein Wert von 3,0 Milliarden resultiert.

Das Wachstum entspreche einer annualisierten Rate von 4,2 Prozent, so das Communiqué. Es liegt damit im Zielkorridor von 4 bis 6 Prozent.

130 neue Berater

"Von Juli bis Oktober haben wir weiterhin eine starke operative Leistung erbracht", kommentierte CEO Giorgio Pradelli die Zahlen insgesamt. Hervorgeheben wurde etwas das Kosten-Ertragsverhältnis von 74 Prozent in den ersten zehn Monaten. Bereinigt um die Extrakosten für neue Kundenberater hätte ein noch besserer Wert von 71 Prozent resultiert, so die Mitteilung. Er kam somit schon in der Nähe des für 2025 angepeilten Werts von 69 Prozent zu liegen.

Das Institut hat in den letzten Monaten sehr viele neue Kundenberater angestellt. Insgesamt sei die Mannschaft seit Anfang Jahr um 130 zusätzliche Berater auf 667 aufgestockt worden. Zum Vergleich: Bis Mitte Jahr waren erst 75 zusätzliche Berater vermeldet worden.

Beschleunigung zeichnet sich ab

Einige der neuen Berater hätten in den letzten Monaten schon "bedeutende Beiträge" zu den Neugeldzuflüssen beigesteuert, liess sich CEO Pradelli zitieren. "Wir gehen davon aus, dass sich dieser Trend fortsetzen und sich unsere Wachstumsdynamik 2024 und darüber hinaus deutlich beschleunigen wird."

Ausserdem kündigt die Gesellschaft ein zusätzliches Aktienrückkaufprogramm an. Es hat ein Volumen von bis zu 3 Millionen Papieren und soll bis Ende April 2024 laufen. Mit dem Programm sollen laut den Angaben Mitarbeitervergütungen finanziert werden.

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