FRANKFURT (dpa-AFX) - Optimistischere Gewinnziele nach starken Quartalszahlen von Wincor Nixdorf haben den Anlegern des Paderborner Geld- und Kassenautomaten-Herstellers einen Wochenauftakt nach Maß beschert. Die Aktie legte am Montagmorgen als eine der besten im MDax um 1,66 Prozent auf 45,995 Euro zu, während der Index der Unternehmen mit mittelgroßer Marktkapitalisierung nahezu auf der Stelle trat.

In der Spitze kletterte das Wincor-Papier im frühen Handel bis auf 47,29 Euro, seinem bisher höchsten Stand in diesem Jahr. Im vergangenen Herbst hatten bereits die Übernahmepläne des US-Wettbewerbers Diebold den Wincor-Anteilsschein beflügelt und zeitweise bis auf 49 Euro getrieben. Anschließend war es im Zuge der insgesamt schwächeren Kapitalmärkte wieder etwas nach unten gegangen.

Experten erwarten, dass das endgültige Angebot von Diebold an alle Aktionäre in den kommenden Wochen vorliegen wird. Dies zusammen mit der erhöhten Ergebnisprognose wirke positiv, kommentierte ein Händler.

Der Konzernumbau entwickele sich besser als geplant, sagte Vorstandschef Eckard Heidloff. Damit könne Wincor selbstbewusst mit Diebold zusammengehen. Rechnet man die Kosten für den noch laufenden Konzernumbau heraus, erwarten die Ostwestfalen für das Ende September auslaufende Geschäftsjahr jetzt ein operatives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen (Ebita) von 160 bis 190 Millionen Euro. Bisher hatte die Zielmarke bei 150 Millionen Euro gelegen.

DZ-Bank-Experte Harald Schnitzer sprach von einem starken ersten Geschäftsquartal, das beim Umsatz und Gewinn deutlich über den Erwartungen gelegen habe. Das Restrukturierungsprogramm laufe besser als gedacht, was zum erhöhten Ausblick geführt habe. Schnitzer stellte eine Anhebung seiner Schätzungen in Aussicht. Anlegern empfiehlt er zudem, das Übernahmeangebot vom US-Konzern Diebold anzunehmen.

Commerzbank-Analystin Yasmin Moschitz äußerte sich ähnlich. Ihr fehlten allerdings mehr Details zur Ergebnisqualität. Das in Kürze erwartete endgültige Übernahmeangebot von Diebold sei aber wichtiger als die jüngsten Geschäftszahlen./ajx/ag/stb