FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Deutsche Telekom will wie geplant auch im gerade begonnenen Jahr die Ausschüttung an die Aktionäre steigern. Das Unternehmen sei "zuversichtlich", im laufenden Jahr einen Zuwachs des Free Cash-flow und damit auch der Dividende um rund zehn Prozent zu erreichen, sagte Finanzvorstand Thomas Dannenfeldt der "Börsen-Zeitung". Auch nach 2018 soll die Dividende weiter steigen.

"Wir limitieren uns in unserer Strategie nicht auf einen Vierjahreshorizont", unterstrich er im Hinblick auf die zuletzt 2015 kommunizierten Mittelfristziele des Konzerns. Die Aktiendividende betrachtet der Manager dabei als "taktisches Instrument", an dem die Telekom festhalte, sofern der "Korridor der Akzeptanz zwischen 30 und 50 Prozent" liege.

Nach den gescheiterten Gesprächen mit Softbank über einen Zusammenschluss zwischen T-Mobile US und Sprint machte Dannenfeldt klar, dass es "überhaupt keinen Drang" gebe, die USA zu verlassen. T-Mobile US hatte nach Jahren mit einem negativen Free Cash-flow in den ersten neun Monaten einen freien Mittelzufluss von 921 Millionen Dollar erzielt und rechnet bis 2019 mit einem durchschnittlichen jährlichen Plus von "mindestens 45 Prozent". Allerdings sei die Telekom nicht dogmatisch. "Wenn jetzt jemand käme und ein Angebot auf den Tisch legt, sagen wir einmal 120 Dollar je Aktie, all Cash, dann müssten wir wohl darüber nachdenken", so der Finanzvorstand.

Positive Auswirkungen erwartet Dannenfeldt indes auch von der US-Steuerreform, die sich für die Deutsche Telekom im Ergebnis nach Minderheiten mit einem "relevanten dreistelligen Millionen-Euro-Betrag" auszahlen sollte. Die eingeleitete Zinswende in den USA dürfte dagegen für den Konzern kaum Bedeutung haben. Die Telekom sei langfristig finanziert mit einem "sehr ausgewogenen Fälligkeitsprofil". Im Durchschnitt "stehen jährlich 3 bis 5 Milliarden Euro zur Refinanzierung an", in diesem Jahr "nur 2 Milliarden Euro". Allerdings werde die Telekom, um vorzeitig abrufbare Schulden von T-Mobile US zu refinanzieren, "zwischen 5 und 10 Milliarden Euro" am Bondmarkt aufnehmen.

Die Aktionäre können sich auch 2018 und 2019 auf eine aktive Portfoliopolitik einstellen. Dannenfeldt betrachtet ein IPO von T-Mobile Niederlande als Option, auch wenn die Neuausrichtung dort zunächst noch "ein- bis eineinhalb Jahre dauern" dürfte. Darüber hinaus stelle sich für die 12-prozentige Beteiligung an BT Group , die die Telekom bereits um rund 3 Milliarden Euro wertberichtigen musste, die Frage: "nach oben oder nach unten mit der Beteiligung". Auf Verkauf stehen die Zeichen für Teile von T-Systems. Im kriselnden IT-Outsourcing will der Finanzchef diese Möglichkeit nicht ausschließen./he