Zürich (awp) - Nachfolgend eine Auswahl von Artikeln zu wirtschaftsrelevanten Themen aus der Presse vom Wochenende:

CLARIANT I: Nach der gescheiterten Fusion mit dem US-Unternehmen Huntsman erteilt Clariant der Forderung seines grössten Aktionärs nach einer Devestition erneut eine Absage. Der vom aktivistischen Investor White Tale geforderte schnelle Verkauf der Kunststoff- und Beschichtungssparte sei kein gangbarer Weg, sagte Verwaltungsratspräsident Rudolf Wehrli in der "NZZ am Sonntag". Über seine berufliche Zukunft äusserte sich Wehrli indes nur vage. (NZZaS, S. 30; sh separate Meldung)

CLARIANT II: Aus einem Papier, das Huntsman am Freitag bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereicht hat, geht derweil hervor, dass Clariant an Huntsman 60 Mio USD Strafe zahlen muss, sollten die Basler in den nächsten 18 Monaten namhafte Teile der Kunststoff- und Beschichtungssparte verkaufen. Ein Clariant-Sprecher hielt dagegen, dass die Aussicht auf eine Zahlung in dieser Höhe sehr hypothetisch sei, da Clariant die Division in nächster Zeit gar nicht verkaufen wolle. (SoZ, S. 39; sh separate Meldung)

RAIFFEISEN: Die Finanzmarktaufsicht Finma hat die Revisionsgesellschaft Deloitte mit einem sogenannten Enforcement-Verfahren bei Raiffeisen Schweiz beauftragt. Untersucht würden Fragen der Corporate Governance - zurück bis ins Jahr 2010, wie die "Sonntagszeitung" schreibt. Raiffeisen sagt der Zeitung dazu, die Geschäftsleitung habe 2016 in Absprache mit dem Verwaltungsrat beschlossen, "die zentralen Governance-Bestimmungen und Prozesse des Unternehmens intern und extern prüfen zu lassen". In "einzelnen Punkten" habe sich "ein Optimierungsbedarf herauskristallisiert". (SoZ, S. 37)

UBS: Für UBS-Chef Sergio Ermotti bedroht die zunehmende Bankenregulierung die Präsenz der Grossbank in der Schweiz. Ermotti bekräftigte in der Zeitung "Matin Dimanche", dass es keine Garantie für das Festhalten am Schweizer Konzernsitz gebe. (Matin Dimanche, sh. separate Meldung)

SWISS LIFE: Die Swiss Life sieht nach der an der Urne gescheiterten Vorlage zur "Altersreform 2020" zumindest kurzfristig in der beruflichen Vorsorge keinen Anpassungsbedarf. "Die Renten unserer Kunden sind sicher", sagte der neue Swiss Life Schweiz-Chef Markus Leibundgut im Interview mit der "Schweiz am Wochenende". "Wir haben Vorbereitungen getroffen und entsprechend Reserven gebildet." Langfristig sei aber eine Reform unumgänglich. (SaW, S. 16; sh. separate Meldung)

PREISÜBERWACHWER: Der Preisüberwacher fordert von den staatsnahen Betrieben, die Mehrwertsteuerreduktion an die Kunden weiterzugeben. Der Öffentliche Verkehr sieht allerdings dafür keinen Grund. (NZZaS, S. 11; sh. separate Meldung)

BELAIR: Der geplante Verkauf der Schweizer Air-Berlin-Tochter Belair ist gescheitert. Die rund 220 Mitarbeiter verlieren definitiv ihre Stellen, wie die "SonntagsZeitung" und die "NZZ am Sonntag" berichten. Den Mitarbeitern sollen ausstehende Löhne und Gelder aus einem Sozialplan ausgezahlt werden. Insgesamt geht es um rund 7,5 Mio CHF. Verwaltungsratspräsident Christof Zuber informierte die Belegschaft am Freitag in einem internen Memo über die geordnete Stilllegung. Der Versuch, die kleine Airline an neue Investoren zu verkaufen, wurde vom Air-Berlin-Insolvenzverwalter Frank Kekebus zunichtegemacht. Aus insolvenzrechtlichen Gründen sei ein Verkauf der Belair an einen neuen Geldgeber nicht möglich, erklärte er. (NZZaS; SoZ, S. 41)

SNB: Noch sieht die Schweizerische Nationalbank (SNB) der Nachfrage nach neuen virtuellen Währungen gelassen entgegen. Kryptowährungen würden noch keine Gefahr für die Geldpolitik oder die Finanzstabilität bergen. Dies sagt SNB-Vizepräsident Fritz Zurbrügg im Interview mit der "Neuen Zürcher Zeitung NZZ" (Ausgabe, 28.10.). Weiter gab Fritz Zurbrügg für den Schweizer Immobilienmarkt keine Entwarnung: "Die Ungleichgewichte, die sich über die vergangenen Jahre aufgebaut haben, sind noch immer gross." (NZZ, S. 31; sh. separate Meldung)

ENERGIEPOLITIK: Bundespräsidentin Doris Leuthard ist zuversichtlich, dass Schwung in die Verhandlungen mit der EU um ein Stromabkommen kommt. "EU-Kommissions-Präsident Juncker kommt voraussichtlich Ende November in die Schweiz. Beim Rahmenabkommen sind noch einige Knoten zu lösen. Doch wenn das geregelt ist, geht es mit dem Stromabkommen schnell vorwärts", sagte Leuthard im Interview mit der "NZZ". (NZZ, S. 15; sh. separate Meldung)