FRANKFURT/STUTTGART (dpa-AFX) - Der Vorstand der IG Metall berät am Freitag über das weitere Vorgehen im festgefahrenen Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie. Nach dem überraschenden Abbruch der Verhandlungen im Pilotbezirk Südwest könnte die Gewerkschaft erstmals zum Mittel der Tages-Warnstreiks greifen. Diese könnten bundesweit und ohne vorherige Urabstimmung Fabriken für bis zu 24 Stunden lahmlegen. Die IG Metall hat sich bislang aber auch die Möglichkeit offengehalten, die am späten Mittwochabend abgebrochenen Gespräche in Baden-Württemberg noch an diesem Wochenende wieder aufzunehmen - möglicherweise unter massiven Streikdrohungen.

Im Zentrum des Konflikts steht die Gewerkschaftsforderung, dass Beschäftigte ihre Arbeitszeit für die Dauer von bis zu zwei Jahren auf 28 Wochenstunden reduzieren können. Einige Gruppen wie Schichtarbeiter oder Eltern junger Kinder sollen dabei noch einen Ausgleich für entgangenen Lohn erhalten, was die Arbeitgeber strikt ablehnen. Sie fordern zudem, das jetzige Arbeitsvolumen mindestens zu erhalten.

Über eine Erhöhung der Entgelte für die rund 3,9 Millionen Beschäftigten wurde noch gar nicht verhandelt. Die IG Metall verlangt eine Lohnerhöhung um sechs Prozent. Die Arbeitgeber bieten bisher zwei Prozent./ceb/eni/axa/DP/he

Unternehmen im Artikel: Bayerische Motoren Werke, Daimler, Volkswagen