BASF : Mitarbeiter in Taiwan sollen für China spioniert haben
Am 07. Januar 2019 um 14:35 Uhr
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Düsseldorf/Taipeh (Reuters) - BASF-Mitarbeiter in Taiwan könnten Betriebsgeheimnisse an China weitergegeben haben.
Die Behörden ermittelten wegen des Verdachts der Verletzung geistigen Eigentums gegen sechs aktuelle und frühere Mitarbeiter des Chemieriesen, sagte ein Sprecher am Montag in Taipeh. Fünf der Verdächtigen seien festgenommen, ein sechster gegen Kaution auf freien Fuß gesetzt worden. Ein ranghoher Manager stehe im Verdacht, sensible Informationen zu Produktion und Technologie für viel Geld an einen chinesischen Konkurrenten weitergereicht zu haben. BASF erklärte, es werde gegen einen Mitarbeiter und mehrere ehemalige Beschäftigte ermittelt. Zur Höhe des möglichen Schadens wurden keine Angaben gemacht.
Der Chemiekonzern aus Ludwigshafen unterstützte die Untersuchungen, teilte BASF weiter mit. Der Mitarbeiter sei freigestellt worden. BASF setze auf den Schutz geistigen Eigentums und sichere auch sein Wissen für die Errichtung von Produktionsanlagen.
BASF-Konkurrent Lanxess war nach Reuters-Informationen vor Monaten von einem Fall der Industriespionage betroffen, die Spuren führten damals nach China. Ausländische Unternehmen werfen der Volksrepublik immer wieder Ideenklau und Industriespionage vor.
BASF SE ist der größte Chemiekonzern der Welt. Der Umsatz ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien verteilt:
- funktionale Produkte (44,1%): Katalysatoren (38,9% des Umsatzes), Leistungsmaterialien (23,9%), Monomere (22,7%), und Beschichtungen (14,5%);
- Hochleistungswerkstoffe (21,6%): Chemikalien für die Pflege (33,1% des Umsatzes), Dispersionen und Pigmente (31,8%), Performance Chemikalien (20,8%) und Nahrungsprodukte (14,3%);
- chemische Produkte (15%): Petrochemische Produkte (71,5% des Umsatzes) und Zwischenprodukte (28,5%);
- Agrochemikalien (14,6%);
- sonstige (4,7%).
Geographisch gesehen verteilt sich der Umsatz wie folgt: Deutschland (9,9%), Europa (27,9%), Nordamerika (27,3%), Asien / Pazifik (25,4%) und Südamerika / Afrika / Naher Osten (9,5%).