(neu: Schlusskurse)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein Gewinneinbruch infolge der schwachen Öl- und Gaspreise hat am Dienstag den Druck auf die BASF-Aktie wieder deutlich erhöht. Zum Handelsschluss stand bei den Papieren ein Minus von 1,82 Prozent auf 60,95 Euro auf der Kurstafel. Damit waren sie unter den schwächsten Werten im Dax . Ihre im Verlauf deutlich größeren Verluste mit Kursen von zeitweise 59,01 Euro konnten sie aber klar reduzieren. Der deutsche Leitindex gewann 0,59 Prozent dazu.

Bereits in der vergangenen Woche waren die BASF-Titel kurzzeitig bis auf 59 Euro gefallen, hatten sich danach aber bei einem Kursanstieg bis auf 63,70 Euro wieder rasch erholt. Seit ihrem Anfang April 2015 markierten Rekordhoch bei 97,22 Euro hat die BASF gut 37 Prozent ihrer Marktkapitalisierung eingebüßt.

PARALLELEN ZUM ÖL-KURS

Der Kursverlauf ähnelt in frappierender Weise dem Preisverfall beim Rohöl. Die BASF muss deswegen hohe Wertberichtigungen in Höhe von 600 Millionen Euro im Segment Öl und Gas verbuchen, was den operativen Gewinn stark belastet. Aktienhändler Andreas Lipkow vom Berliner Vermögensverwalter Kliegel & Hafner zeigte sich gleichwohl etwas überrascht, dass in dieser Sparte solch hohe Wertberechtigungen benötigt werden. Die gefallenen Energieträgerpreise schlügen eine tiefe Kerbe sowohl in die Umsatzzahlen und noch stärker in den Konzerngewinn.

Die BASF erwartet, dass die Öl- und Gaspreise im Jahr 2016 auf einem niedrigen Niveau bleiben werden. Auch die Preis-Annahmen in den Folgejahren wurden reduziert. Der Konzern sei "ein Opfer der stark gefallenen Ölpreise", kommentierte Analyst Thorsten Strauß von der NordLB und senkte sein Kursziel von 78 auf 64 Euro.

KURSZIELE GESUNKEN

Zahlreiche andere Banken korrigierten ihre Kursziele ebenfalls nach unten. Besonders pessimistisch ist Analyst Markus Mayer von der Baader Bank, der sein Kursziel auf 52 Euro reduzierte und darin die hohen Wertberichtigungen in der Öl- und Gassparte noch nicht berücksichtigt.

Analyst Jeremy Redenius vom US-Analysehaus Bernstein Research sieht jedoch ein "Krisenszenario" inzwischen im Aktienkurs eingepreist. Dies begrenze das Risiko weiterer Kurseinbußen. Unter fundamentalen Aspekten sei BASF nach wie vor in einer starken Position.

WEITERHIN HOHE DIVIDENDE

Für Dividendenjäger bleiben die BASF-Anteilsscheine interessant. Die Rendite beläuft sich auf deutlich mehr als 4 Prozent - eine der höchsten im Dax. Ohnehin gehört der Konzern zu den zuverlässigsten Dividendenzahlern. Bernstein-Experte Redenius geht zurzeit von einer Ausschüttung von 2,90 Euro je Aktie für 2015 aus, mehr als im Jahr davor./ajx/ag/stb/das